Weil sich für die mitunter grandiosen Soloalben von Eugene Kelley niemand interessiert, gibt es jetzt eine neue Vaselines-Platte. Gute zwanzig Jahre after the fact muss die Naivität der Songs zwangsläufig konstruiert wirken, ihren Charme beeinträchtigt das allerdings nicht. Kelley und Frances McKee tauschen schöne Zeilen aus, die ohne Verschwendung von Gehirnzellen erfreuen. Unzarter Zynismus von […]
Kategorie: Musik & Club
Transit Transit
Vorfreude ist bekanntlich die schönste, weil manchmal auch einzige Freude. Das erste Autolux-Album »Future Perfect« ist jetzt sechs Jahre alt. Am Nachfolger wurde viel gebastelt und gewerkt, und auch sonst war die Band nicht untätig – man vertrieb sich die Zeit etwa auf Tour oder im Studio mit Größen wie PJ Harvey oder Unkle. Die […]
Happiness
Es wird nicht gelacht. Es wird sich gut gekleidet. Und zwischen dem Soundtrack von David Lynchs »Twin Peaks« und einem Italien der Vergangenheit hat sich in den Köpfen von Theo Hutchcraft und Adam Anderson eine englische Version der neuen Eleganz, kombiniert mit einer alten Version der New Romantic materialisiert. Mit der Vorab-Single »Wonderful Life« wurde […]
Caruso
»Den Teufel tun«, das Solodebüt von Nils Koppruch nach all der wunderschönen Musik mit der Hamburger Band Fink (als »deutscher Country« verklärt), ist ein Lieblingsalbum.
# Zero With A Bullet
Vor auch schon wieder drei Jahren bescherte der mittlerweile in Austin, Texas ansässige Musiker David Dondero mit seinem Album »Simple Love« jenen Menschen, die es zu hören bekamen, ein wunderbares Aha-Erlebnis – mit Großtaten wie »Double Murder Ballad Suicide« oder »Mighty Mississippi!«.
Bubblegum
Bei ihrem ersten Auftauchen vor ungefähr 13 Jahren wurden die Liverpooler, die gerne medizinischen Mundschutz tragen, oft als Mischung aus Suicide und The Velvet Underground beschrieben. Von diesen Proto-Referenzen (Punk, Electro) ist auf Album Nummer sechs nicht mehr viel übrig. »Bubblegum« klingt vielmehr nach Grandaddy auf Acid, ertränkt in klassizistisch-psychedelischem Instrumentarium (Hackbrett, Cembalo, Streicher). Die […]
Hippies
Seit 2008 mischen Harlem die Indie-Rock-Szene in Austin, Texas mit ihren Live-Shows und dem ersten, selbst vertriebenen Album »Free Drugs« auf.
Dark Night Of The Soul
Fast wäre dies eines der verschollenen Alben der Pop-Geschichte geworden: Brian Burton aka Danger Mouse, nichtsingende Hälfte von Gnarls Barkley sowie Produzent so mancher Großtat, machte im Vorjahr gemeinsame Sache mit Mark Linkous, der als Sparklehorse die dunklen Seiten der menschlichen Existenz auszuloten verstand. Um die visuelle Seite kümmerte sich David Lynch. Auch die Gästeliste […]
LP4
Mike Stroud und Evan Mast sind zwei verspielte Spitzbuben aus Brooklyn, die seit nunmehr vier Alben musikalischen Schabernack zu eingängigen Popsongs verschweißen.
Astrocoast
In den Staaten schon seit 2009 ein Name, hat mancher Musik-Nerd auch hierzulande bereits seit geraumer Zeit von Surfer Blood gewusst – nun ist endlich auch ihr Album erhältlich.
Heaven Is Wherever
Von Wien nach München, mit Zug, Bandbus und den besten Freunden. Bier war auch dabei. Einchecken in einer billigen Pension, Essen, Vorglühen im kleinen Club. Warum das alles? Um The Hold Steady aus New York zu sehen. Die uns, mit Verlaub, weggeblasen und in kleine Glücksmaschinen transformiert haben, die nur noch wollten, dass diese fünf […]
Mondo Cane
Mike Patton hat wie immer ein gutes Händchen für überzogene Konzepte und bringt uns diesmal saisonal stimmig seine Interpretationen von Italo-Hits der 50er- und 60er-Jahre näher.
Flesh Tone
Kelis macht keinen R&B mehr, das war schließlich vorgestern. Heute besingt sie das 22. Jahrhundert, die Emanzipation und die Freiheit im Tanz. Apropos: Den Ton geben andere vor, zum Beispiel Alexander Ridha alias Boys Noize.
Church With No Magic
Dass das australische Trio Pivot seinen Namen auf die Buchstabenkette PVT verkürzt hat, hat zwar mit einer vermutlich langweiligen Klage zu tun, dennoch kann aus dem dritten Album der Gruppe, dem zweiten für Warp, eine dezente Neujustierung gelesen werden.
Giving You My Heart To Mend
Schon wieder so eine »Österreicherin von internationalem Format«: Violetta Parisini greift auf ihrem Debütalbum ganz tief in den musikalischen Farb- und Einfluss-topf und holt heraus, was dieser an Jazz-, Soul-, Ambient- und Balladen-Material zu bieten hat – Ähnlichkeiten zu Vera oder Madita passieren da gewiss ganz zufällig. Parisinis Songs jedenfalls klingen ziemlich beeindruckend, verspielt und […]
Body Language Vol. 9
Die neunte Ausgabe der von Get Physical ins Leben gerufenen Serie »Body Language« ist von Techno-Ikone DJ Hell gestaltet worden. Das sorgt in der Szene natürlich für Aufmerksamkeit, Hell ist ja schließlich kein Niemand. Entsprechend gespannt darf man auch sein, welche Songauswahl der International Deejay Gigolo getroffen hat. Die erste Sichtung legt den Schluss nahe, […]
Spinning For The Cause
Gut, dass es das Spot-Festival im dänischen Aarhus gibt, sonst wäre einem diese Band womöglich entgangen. I Got You On Tape aus Kopenhagen sind in ihrer Heimat so etwas wie Superstars, und das zu Recht: Die vorwiegend im Midtempo-Bereich angesiedelte Musik des mit Gitarre, Keyboards, Bass, Schlagzeug fast konventionell besetzten Quartetts ist gleichermaßen elegisch wie […]
The Ghost Who Walks
Karen Elson, erfolgreiches Model, hat Jack White beim Shooting des White-Stripes-Videos zu »Blue Orchid« kennengelernt, seit 2005 sind die beiden verheiratet, zwei Kinder. Produziert von ihrem Gatten legt Elson nun ihr musikalisches Debüt vor – eine umwerfende Angelegenheit.
This Is Big Audio Dynamite
Das Ende von The Clash als der Anti-Climax einer Geschichte, die von Punk ausgehend voller künstlerischer Triumphe war: Drummer Topper Headon und Mick Jones – das musikalische Herz der Band – wurden gefeuert, The Clash verkamen zum Klischee. Jones fand mit dem Nicht-Musiker Don Letts, Dan Donovan, Leo Williams und Greg Roberts Partner, die an […]
We So Horny – Serious Pleasure Riddims
Tiroler in Berlin, die sich – den eigenen kulturellen Background im Hinterkopf – an diversen von Dub und Reggae beeinflussten Bastardisierungen elektronischer Musik versucht haben und jetzt mal in der Nähe von entspanntem Dubstep Halt machen. Die von ihnen selbst beschworenen Volksmusikeinflüsse sind dabei so dezent eingearbeitet, dass man keine Sekunde lang irgendwelche Lodenklischees damit […]