Obwohl am Cover fett ”recorded in Africa” draufsteht, ist das weder eine spirituelle "Back-to-the-Roots" – Angelegenheit noch eine polyrhythmische Orgie. Es findet auch kein Jazz-Wurzelziehen statt, dafür erklingt beste Head-Trip-Mucke mit schweren 70er-Fusion-Referenzen. Der schon bei James Brown, Sun Ra und Miles Davis (was für ein Trio!) beschäftigt gewesene Drummer/Percussionist Steve Reid hat in Dakar […]
Kategorie: Musik & Club
The Bragg and Cuss
Es ist Trenzer-Musik auf hohem Niveau, was uns Rocky Votolato, in Seattle ansässiger Musiker, auf seinem fünften Album vorlegt. „Never been afraid of dying / never done much to avoid it“ heißt es im Opener, „Jack Daniel’s in one hand“ hebt das zweite Stück an, Songs mit Titeln wie „Your Darkest Eyes“ oder „Time Is […]
Twilight and Ghost Stories
Über diesen Herren gäbe es eine Menge zu erzählen. Wie so oft im Leben geht aber nicht alles, also muss man abwägen. Und kürzen. Also: Das hier ist gut. Es ist komplex, aber keine Kopfmusik, es glitzert und funkelt, es fließt, beruhigt und wühlt auf, manchmal all das gleichzeitig. Folkiger Ambient-Jazz? Klingt nicht nur blöd, […]
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Schritt zwei im Dystopie-Konzept der Nine Inch Nails, das mit dem Album „Year Zero“ begonnen hat, ist dieses Remix-Album – eine TV-Serie und ein Film sollen folgen. Die Auswahl der Remixer wird dem hohen NIN-Standard gerecht – es bearbeiten Saul Williams, Ladytron, Paul Epworth (Phones), Olof Dreijer (The Knife), The Faint, Fennesz, Bill Laswell, das […]
The National Bank
The National Bank, das ist das neue Projekt von Thomas Dybdahl, der in seiner Heimat Norwegen ungefähr so bekannt ist wie Herbert Grönemeyer im deutschsprachigen Raum. Für The National Bank hat er sich mit Musikern der großartigen Bands Jaga Jazzist, Bigbang und HGH zusammengetan, um gemeinsam die perfekte Pop-Platte aufzunehmen. Und man kann sagen: Dem […]
District Line
„Body of Song“, das im Jahr 2005 erschienene Album von Hüsker-Dü/Sugar-Mann Bob Mould war die willkommene Rückkehr eines Großen zur Bestform. Mit Band (Fugazi-Drummer Brendan Canty!) war die Tour dazu absolute Weltklasse – das Zelebrieren eines der eindrucksvollsten Songkataloge im (Indie-)Rock/Pop. Das ist leider auch das Problem von „District Line“: Erwähntem Songkatalog fügen diese zehn […]
When Good Things Happen to …
So hat ein Sinatra-Song wohl auch schon lang nicht mehr geklungen. Und überhaupt: Zum Großteil sind das beeindruckende Interpretationen von einer Stimme mit unglaublichem Tiefgang. Unglaublich deshalb, weil Little Annie diesen Schmerz auch spüren muss, um ihn so wiedergeben zu können. Zur Seite steht ihr dabei Paul Wallfisch von Botanica, auch nicht gerade ein geborener […]
Glorytellers
Dass Geoff Farina mit den Glorytellers keine lärmenden Feedback-Attacken reiten würde, war abzusehen. Der Mann ist ja mittlerweile auch beinahe taub (woran seine Band Karate vermutlich eine gewisse Mitschuld trägt). So verträumt wie einst mit den Secret Stars will er aber genauso wenig ans Werk gehen. Dennoch ist Geoff Farina natürlich nach wie vor Geoff […]
Jukebox
Wenn man sich vor Augen führt, welchen Weg Chan Marshall seit Mitte der 90er gegangen ist, darf man zumindest kurzfristig vor Ehrfurcht erstarren: Bevor sie vor zwei Jahren den stets in ihr wohnenden Soul auf „The Greatest“ herausließ und endgültig zu Everybody’s Darling avancierte, hatte sie sich schon auf „You Are Free“ von den brüchig […]
When the Air Is Bright They Shine
Schon für „Sleep and Me“, sein zweites Album, hatte sich der frühere Fink-Schlagzeuger Henning Wandhoff Verstärkung ins Boot geholt und das ursprüngliche Soloprojekt Mountaineer zu einer Band gemacht. Schließlich konnte er nur so der Vielschichtigkeit seiner Bossa-Kammermusik auch live alle erdenkliche Ehre machen. Dass das eine gute Entscheidung war, beweist nun das dritte Mountaineer-Album. Bei […]
The Brilliant Masses
Ein elektronisches Zirpen, einer Grille nicht unähnlich, eine bedeutungsschwangere Orgel, dann Tobias Kuhns jungenhafte Stimme: „I don’t see any further reason for running down that hill.“ Willkommen im neuen Werk von Monta, Kuhns Seitenprojekt zu den zunächst himmelhochjauchzenden, dann etwas überproduzierten und überambitionierten, schließlich zu schwerfälligen und fast schon rockistisch angehauchten Gitarrenpop fabrizierenden Miles. Mit […]
Kartographie
Wenn mir ein Pressetext erzählen will, dass eine deutschsprachige Indierockband nicht wie Tocotronic klingt, wird es interessant. Denn dieses trotzige Sich – dagegen – Wehren, allzu schnell einen Stempel aufgedrückt zu bekommen, bewirkt oft das genaue Gegenteil. Ja, sie sind da, die verzerrten 3 – Akkord – Gitarrennummern (etwa „Solitär“, „Zu wenig“ oder „Versucht“), die […]
Seven Sisters
Extraordinär, fürwahr, was die Berliner Damen bei Monika da ausgebuddelt haben, um es dem geneigten Publikum, also uns, zu präsentieren. Wer Coco Rosie liebt, und das sollte ja eigentlich jeder, braucht gar nicht weiter zu lesen, sondern soll sich das Debüt von Milenasong umgehend besorgen. Und dann staunen, um wie viel besser, sprich: filigraner, atmosphärischer, […]
Miracle of Five
Jemand, der als Grund dafür, dass er oder sie Musik macht, die L.A.-Band X angibt, kann gar nicht schlecht sein. Als Eleni Mandell das X-Drummer D. J. Bonebrake, der hier Vibraphon spielt, erzählte, meinte dieser: „Ich habe das Gefühl, ich sollte mich entschuldigen.“ Niemals! „Miracle of Five“, das sechste Album von Eleni Mandell, ist ein […]
Retox
Auch schon wieder drei Alben her, dass die norwegischen Turbonegro Sänger Hank und mit ihm auch die Band selbst aus der Rehab-Versenkung geholt haben. "Retox" ist ein Klasse-Titel für ein Klasse-Album und die Nadel im Form-Tacho bleibt konstant im roten Bereich. Vom Opener "We’re Gonna Drop the Atom Bomb" bis zum abschließenden "What Is Rock?!" […]
Volta
Björk geht jetzt also wieder raus. Nach dem stark introvertierten, schon in Gewässern der E-Musik fischenden Album "Medúlla" und selbst für Björks Verhältnisse arg mit dem Begriff Avantgarde liebäugelnden Unternehmungen sollte "Volta" nun ein Popalbum werden; ein Befreiungsschlag, so war im Vorfeld zu vernehmen. Es ist eine, ähm, interessante Platte geworden, sinnlich, atemlos und nahezu […]
Grace For Drowning
Ein Prog-Rockiges Konzeptalbum als Gesamtkunstwerk, das einem Inhalt als Leere, und Leere als Kunstform verkaufen möchte. Musik zum Ertrinken ohne Grazie.
Rock’n’Roll fights back
In den 90er Jahren lieferte sich Liam Gallaghers damalige Arbeiterklassenband Oasis beinahe wöchentliche mediale Duelle mit ihren musikalischen Mittelschicht-Gegenspielern von Blur, was dazu führte dass der Hype um den damals boomenden Britpop sogar Einzug in die weltweiten Nachrichtensendungen fand.
Teletextile
Nachhilfe in Knüpftechnik
Wer damit rechnet, dass folkige Harfen und Violinen wie Joanna Newsom und Owen Pallett klingen müssen, wird hier in die hippiesken Freundschaftsbändchen-Schranken gewiesen. Stattdessen setzt es eine volle Popdröhnung.
Coastal Grooves
Auf der sonnigen Seite
Die vielen Leben des Dev Hynes: Der Tausendsassa spiegelt alle Farben des Musikgenre-Regenbogens in seiner Karriere. Die Parade zieht diesmal back to the 80ies.