Warum anatolische Musik ausgerechnet hier vorkommt? Sex und Coolness (das symbolische Kapital von Pop) haben die meisten dieser Volkslieder ja nicht. Vielleicht weil man sich hin und wieder reif fühlt, den Blick und das Gehör in die Ferne schweifen zu lassen. Dabei ist Alp Bora ganz nah; Wien ist seine Heimat, sagt er. Begleitet von […]
Kategorie: Musik & Club
Made In The Dark
The World Is Ours
„The Warning“ war 2006 vieles, aber auch harmlos. „Made In The Dark“ setzt jetzt dort an: Rock gewinnt an Einfluss, Elektronik zeigt sich rücksichtslos. Dennoch gelingt das Kunststück – Hot Chip lassen sich auch 2008 nicht festnageln. Soul sei Dank!
Vessels
Die nach einem Manga benannte australische Band aus dem Umfeld von Wolfmother veröffentlicht mit „Vessels“ ihr Debüt-Album. Der von zwei Schlagzeugern getragene Sound klingt durchwegs leicht psychedelisch, bisweilen stampfend und treibend („Vessels“, „Steal their Gold“), dann wieder leicht weggetreten und dunstig („Hammond“, „Kingdom“). Eine insgesamt recht dynamische und energetische Rock-Platte mit sphärischen bis leicht bombastischen […]
Chautauqua
Zu allererst: Das Cover ist ein ziemlicher Griff ins Klo. Schon bevor die CD das erste Mal im Player rotiert erweckt es fürchterliche Assoziationen und ich habe Angst vor Klischee-Gothic der übelsten Sorte. Aber so schlimm ist es dann doch gar nicht. Auf „Chautauqua“ ist vorwiegend geradlinige Rockmusik der alten Schule zu hören, heulende Gitarren […]
Everyday I Said A Prayer For Kathy And Made A One Inch Square
Beinahe wäre man von der Musikindustrie überrollt und von einem Major-Label verspeist worden, zu den teilweiße wunderschönen Molltönen des Vorgängeralbums kam dann auch noch Ratlosigkeit hinzu und perfekt war die Krise bei Scott Lavesque und Brendan Harney. Back to the roots und einfach noch mal ein ähnliches Album wie zu guten alten Zeiten – damals […]
Requiem
Italienisch gesungener Eso-Rock, der mit wabernden, in den Keller gestimmten Gitarren alla Kyuss live schon für U2 anheizte, bei uns aber weitgehend unbekannt ist. Den Spagat zwischen zeitlosen Rockbenimmregeln, – säuberlich arrangierte Minidramen, fette Gitarrenriffs, unaufdringliche Instrumentalpassagen – und experimentellen Tellerrandblicken, wie im elfminütigen Grooveklumpen „Il Gulliver“, schaffen die Stonerfans bestens. Auch der Abschlussdutzendminüter verströmt […]
Saltbrakers
Allzu oft ist Mensch ja nicht in der Stimmung für Befindlichkeitslyrik. Schon gar nicht, wenn diese in ihrer Bildhaftigkeit rosa Lichter, Nachtigallen, schwarze Schmetterlinge und viel Salzwasser (in Form von Ozeanen und Tränen) bemüht. Wenn sich diese Stimmung mal breit macht, sollte man diese CD aus dem Regal holen. Laura Veirs hat mit einer wundervollen […]
Twisted Trees
Die Pariser Punk-Rock-Formation Underground Railroad geht mit ihrem Debütalbum fast durchgehend hart und laut an die Sache und damit gewaltig ins Ohr. Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang, Geschrei: auf „Twisted Trees“ entladen sich die Energien von J.B. Ganivet, Marion Andrau und Raphael Mura, drehen sich dreimal mit der Platte mit im Kreis, schießen aus den Boxen […]
Mastercutor
Mir ist völlig egal, ob das jemand für reaktionär hält oder von Oldie-Metal faselt: U.D.O. RULES – UND DAS NOCH FOREVER! Wie ex-Accept-Kreissäge Udo Dirkschneider ohne Atempause fetzig-stampfige Mtgröhl-Hits aus dem Boden stampft, ist einfach nur genial. Der ”Mastercutor” ist da natürlich keine Ausnahme und rollt wie der Lastwagen durch alle Starmania-Gaderoben dieser verrotteten Welt. […]
The Boy With No Name
Man könnte ja auf dem prinzipiellen Standpunkt stehen, dass die Welt gerade darauf nicht unbedingt gewartet hat. Knappe vier Jahre nach dem von der Kritik zwar gewürdigten, vom durchschnittlichen Konsumverhalten des melodiegewöhnten Popkonsumenten aber geflissentlich verschonten Weiterentwicklungswerkes „12 Memories“ orientieren sich Travis wieder zunehmend an den Grundlagen ihres Erfolges. Und die sind nun mal: geradlinig […]
Feil Knapp
Feil Knapp heißt soviel wie “der falsche Knopf”. Fehlerhaft oder beiläufig klingt allerdings kaum etwas auf diesem Album. Bjørn Torskes Tracks sind ausgefeilt und vielseitig, er spannt den Bogen zwischen verschiedenen Spielarten elektronischer Musik, wechselt ohne großen Übergang von einem Reggae-Rhythmus mit darübergelegter Gameboy-Melodie zu reduziertem House mit vereinzelten Synthie-Einsätzen. Der Ansatz des DJs und […]
Sag alles ab
Die Vorab-7inch zu Tocotronics neuem Album „Kapitulation“. „Sag Alles Ab“ ist ein Oldschool-Kracher, wie man ihn – mindestens von diesen Herren – schon lange nicht mehr gehört hat. Die simple Kampfansage, sich nicht einspannen zu lassen – die Bäume brauchen uns nicht um grün zu werden. Ja, eh. Dann „Kapitulation“: Dirk spricht ein Manifest. Die […]
Part Two The Endless Not
Während sich heutzutage ein Großteil der Musiker damit begnügt, bestehendes Terrain zu vermessen oder neue Verbindungen zwischen unterschiedlichen Landstrichen herzustellen, haben Throbbing Gristle vor 30 Jahren damit begonnen, mit Brachialgewalt Neuland zu erobern. Auf diesem tummeln sich heute Elektroniker genauso wie Industrial-Acts. Die erste gemeinsame Studioplatte der solo recht aktiven Gründungsmitglieder seit 26 Jahren wurde […]
La Double Absence
Thilges fielen bereits mit ihrer Platte „Die offene Gesellschaft“ positiv auf, auf der sich eher abstrakte Klänge zwischen Rechner und Instrument mit Fieldrecordings aus öffentlichen Anlässen wie Essenssituationen vermengten. Statt diesen Fieldrecordings gibt es auf „La Double Absence“ nun komponierte und in die Stücke eingeschriebene orientalische Klänge. Improvisierte und geschriebene Stücke stehen nebeneinander, sie alle […]
Loss & Love
Die Dynamik der Erkenntnis
Georg Altziebler aka Son Of The Velvet Rat lehrt uns auf seinem neuen Longplayer „Loss & Love“ die Einsamkeit wieder zu entdecken. Bitterkaltes als Thema eines nahenden Sommers?
Black Soup
Deckt den Tisch, ihr Anhänger des harten Crossover-Freestyle, hier kommt die ungarische Version mit reizvoller Spezialwürze. Groovt ordentlich los, offenbart den gewissen Schrägheitsfaktor und klingt ziemlich interessant. Die Band hat einiges für abgedrehte Strukturen oder eigenwilige Ideen über – so soll es sein. Wenn manches auch ein wenig an System Of A Down erinnert oder […]
The Curse The Life The Blood
Sie kommen aus Reykjavik und spielen Rock’n’Roll. Und zwar jene durchaus feine Variante, die vor einigen Jahrzehnten von Band wie Jesus And The Mary Jane oder auch My Bloody Valentine geprägt wurde. Also dunkel, psychedelisch, getränkt in Noise und Loop-artigem Gitarrespiel. „The Curse The Life The Blood“ versammelt 10 Tracks aus drei Alben und macht […]
Attack Sustain Decay Release
Dass sich Simians “We Are Your Friends” im Justice-Remix zum allgegenwärtigen Clubhit entwickelte, ist eigentlich eine getrennte Geschichte. Der MTV-prämierte Floorfiller ebnete aber den Weg für die Dancefloor-Ambitionen der zwei Ex-Simians. Diese lösten sich mitten auf einer USA-Tour auf und so produzierte das ursprünglich nur als DJ-Unterstützung für Simian gedachte Projekt vermehrt Tracks für eigene […]
Our Ill Wills
Das Shout-Out-Louds-Debütalbum “Howl Howl Gaff Gaff” hat vor zwei Jahren im Indiepop-Universum ziemlich eingeschlagen. Und auch der Nachfolger fällt gleich mit der Tür ins Haus. Der Opener „Tonight I Have To Leave It“ rotiert zu Recht schon wieder im Radio und veranlasst die seitengescheitelte Streifenshirt-Indie-Crowd zu fröhlichem Mitpfeifen und –singen. Das ändert sich im Verlauf […]
Back To You
Huiuiui, welch illustre Namen strahlen da von der RichandKool-Remixliste entgegen? Man staune kurz: Chikinki, IAMX, Bloc Party … Soweit vielversprechend. Ach, Bloc Party wurden auf der Deutschlandtour auf Einladung sogar supported? Das öffnet selbstredend sämtliche Tore für das Debütalbum, klar. Also, mal reingeschnuppert in das gute Stück: Der Dancekracher „Wingman“ zeigt zu Beginn direkt in […]