Kategorie: Musik & Club

Musik & Club

We All Belong

Schon erstaunlich, dass Dr. Dog in ihren Anfangstagen irrtümlich für einen Hip-Hop-Act gehalten wurden – wenn auch nur ihres Namens wegen. Denn weiter weg von Beats und Rhymes könnte das Quintett aus Philadelphia nicht angesiedelt sein. Es ist der Zeitraum zwischen, sagen wir, 1967 und 1971, der es den Herren mit den zu langen Bärten […]

Musik & Club

Grande Finesse

Die große Kunst der vertonten Melancholie war es, die zuletzt vorherrschte. „Havarien“ wirkte dabei so schlüssig, dass es den Status Delbos als Ausnahme – Erscheinung einzementierte. Wo zuletzt allerdings alles grau in grau erschien, kommt nun Farbe ins Spiel. Das vierte Album des Berliner Trios ist auch sein vielschichtigstes, so nah hat man sich an […]

Musik & Club

Let the Blind Lead Those Who Can …

Formidables Driften durch den Kosmos: Bradford Cox, Frontmann der zwischen Ambientstreifen und psychedelischen Experimental – Exkursen durch den Krautgarten reitenden Gerade – noch – Gitarrenband Deerhunter, huldigt auf seinem Debütalbum offenherziger als mit Combo einem unprätentiösen Freidenkertum, die Mächte der Popmusik vergisst er dabei nicht. Ein Huschen, ein Rauschen, eine Platte wie aus Endorphinen gebaute […]

Musik & Club

I Believe in You. Your Magic Is Real

Jona Bechtolt sitzt in seinem unaufgeräumten Kinderzimmer und baut Luftschlösser. Mithilfe seines frisch aus der Glitzerfolie geschälten Chemiebaukastens fördert die einstige Hälfte der aufgekratzten Lo-Fi-Popper The Blow höchst erfreuliche Preziosen zu Tage. Der Playstation entfahrene Hip-Hop-Beats, Rumpel-Disco und der klarerweise überdeutlich runtergerockte Do-It-Yourself-Charme fügen sich zu einem etwas unübersichtlichen Kabelsalat, der gerne Raum lässt für […]

Musik & Club

Dropping the Writ

Cass McCombs’ erste zwei Alben „A“ und „PREfection“ blieben in unseren Breiten ja weithin ignoriert, aber irgendwie ist das gut so, denn sein vom Wechsel zu Domino beflügelter Drittling „Dropping the Writ“ zeigt den 30-jährigen Kalifornier nun auf dem Zenith seiner Fähigkeiten – vom sarkastischen „Lionkiller“ („I’m middle class till the day I die“) über […]

Musik & Club

Beat Pyramid

Bei all dem Revival der frühen 80er, das wir in den letzten drei bis vier Jahren erduldet haben, kam wohl ein Aspekt zu kurz, nämlich der zerebrale Exzess jener von herrlich prätentiösen Manifesten geprägten Pop-Periode. Sicher, die in zackig schrubbeligen Songs wie „Numerology (aka Numbers)“ zelebrierte zahlensymbolische Obsession dieser als Hedi Slimanes jüngste Dior-Zuckerpüppchen aus der Obskurität gefischten Band aus der trostlosen Seestadt Southend macht noch keine intellektuelle Offenbarung.

Musik & Club

Pop Ambient 2008

Dem Alltagsstress zu entfliehen, das gelingt an zwei Orten am besten: im Club und zu Hause. Für letzteren Rahmen stellt das Kölner Elektronik-Label Kompakt nun schon seit acht Jahren bislang unveröffentliche Ambient-Tracks seiner Künstler zusammen. Neben den üblichen Kompakt-Verdächtigen wie DJ Koze, Triola (The Modernist) oder Thomas Fehlmann begeistern Newcomer wie The Field und Popnoname […]

Musik & Club

Kasatchok Superstar

Wladimir Kaminer mit seiner „Russendisko“ ist schuld. Ebenso wie Stermann & Grissemann, die Russkaja jede Woche als Showband ihrer TV-Sendung präsentieren. Doch Popularität kannte die multinationale Truppe mit russischen Wurzeln dank ihrer Liveshows schon vorher. Das gesamte Phänomen rund um Ost-Sounds und Balkanpop genießt schließlich enorme Beliebtheit. Der Fanboden für Russkajas Debüt „Kasatchok Superstar“ ist […]

Musik & Club

In the Future

Exakt drei Jahre nach ihrem Erstlings-Knock-Out-Erfolg (einer der Rockplatten dieses Jahrzehnts) haut der kanadische Fünfer wieder ordentlich auf den Putz. Die bereits auf ihrer letzten Konzertreise vorgestellte erhöhte Epik brettert auch auf Konserve ziemlich unvermittelt daher. Tausend Teile sind ein Song, im Falle von „Bright Lights“ ganze 18 Minuten lang. Die Hauptingredienzien zwischen donnerndem Seventies […]

Musik & Club

Shhh!

Das gute Buch empfiehlt das bildungsbürgerliche Feuilleton, The Good Library empfehlen sich mit ihrer bemerkenswerten CD quasi selbst. Beachtlich ist „Shhh!“ deshalb, weil es in treibendem Psychedelic-Gitarrenrock schwelgt, fern jeder Stoner-Fadesse. Psychedelic hat in der alkoholseligen Alpenrepublik ja keine Tradition. Diese läutet das Quintett nun mit schrammenden Riffs und kraftvollen Keyboards ein. Es frönt zwar […]

Musik & Club

The Bees Made Honey in the …

Alter schützt also vor völlig sinnentleerten Plattentiteln nicht, schließlich gibt es diese Band jetzt schon seit fast 20 Jahren … Naja, zumindest kann man Earth nicht vorwerfen, sie würden sich wiederholen: Waren ihre jüngsten Veröffentlichungen noch geprägt von einem faszinierenden, großen, dunklen, bedrohlichen Landschaftsnichts, von fast theatralischem, teils erhabenem Country-Metal, so fahren sie hier mit […]

Musik & Club

8 Diagrams

Das Ehrfurcht gebietende Anwesen des Haufens aus Staten Island steht nun seit gut 14 Jahren, die verbleibenden acht Mönche haben sich in ihren Kammern eingerichtet, an den Grundfesten wird nur wenig gerüttelt. Mastermind RZA hat wieder die rostigen Streicher-Samples aus dem Verlies geholt und Kung-Fu-Filme eingelegt. Der von den Clan-Mitgliedern Raekwon und Ghostface Killah geäußerte […]

Musik & Club

We Look Back But We Look Good

Warum Sängerin Mirre M. am Cover des Debütalbums von Honolulu im Stewardessenkostüm steckt, während ihre beiden männlichen Mitmusiker in Mackeranzügen Richtung Flughafen eilen, sollte noch besprochen werden, musikalisch jedenfalls passt die Luftfahrtmetapher sehr gut. Denn Honolulu reisen leidenschaftlich gern – in die Vergangenheit und von Kontinent zu Kontinent. Das Album beinhaltet dementsprechend verschiedenste Eindrücke vom […]

Musik & Club

DJ Kicks

Was für eine Hochzeit! „DJ Kicks“, die außerhalb einschlägiger Tanzkreise wohl bekannteste Mix – Compilation – Reihe, vermählt sich mit dem Berliner Produzentenduo und Meistergespann pushender Elektro-Klänge Booka Shade, das sich für dieses Mixtape durch seine umfangreiche Plattensammlung gewühlt hat. Und was die beiden da zu Tage fördern, hat Stil. Von Jugendreminiszenzen (Yazoo, Heaven 17) […]

Musik & Club

Monsters & Silly Songs

Der Franzose Joakim nennt das lässige Label Tigersushi sein Eigen, jene sympathisch verdrehte Institution, die seit Jahren unzählige an der Schnittstelle von Elektro, House, Punk und Rock zu verortende musikalische Leckerbissen veröffentlicht. Die soeben mit dem umwerfenden und selbst betitelten Album debütierenden Poni Hoax gehören ebenso zum Tigersushi-Inventar wie die energetischen Elektropunk – Rabauken Panico. […]

Musik & Club

Giant

Dass Herman Düne kein Mensch, sondern ein schwedisches Brüderpaar mit internationaler Unterstützung ist, hat sich mittlerweile schon recht weit herumgesprochen. Das heftige Touren, die Zustimmung John Peels, eine große Anzahl veröffentlichter und durchaus anständiger Tonträger – es gibt einige Gründe, warum man von denen schon mal was gehört haben könnte. Gekauft wurde von ihnen wohl […]

Musik & Club

Friend Opportunity

Wie viel Deerhoof braucht der Mensch? Nach dem Abgang von Gitarrist Chris Cohen, der sich fortan um seine Band The Curtains kümmern will, ist die liebenswürdige Krachmacherbande aus San Francisco wieder in Triobesetzung unterwegs und knallt der Welt ihr mittlerweile neuntes Album vor den Latz. Selten lässt sich so fein exemplarisch wie beim Durchforsten und […]

Musik & Club

Robbers and Cowards

Nach einigen sprühenden EPs und folgerichtiger Erregung auf MySpace begann das große Gerangel um die vier Kalifornier. Downtown Records, eine Tochter von Warner und US-Stall von Acts wie Art Brut oder Gnarls Barkley, machte letztlich das Rennen und brachte im Herbst des vergangenen Jahres das vorliegende Album, vorwiegend zusammengesetzt aus Tracks der erwähnten frühen EPs, […]

Musik & Club

Some Loud Thunder

Der Jahreswechsel 2006 fiel ziemlich hysterisch aus. Die Arctic Monkeys und Arcade Fire spielten sich via Internet direkt in die Charts und als wäre es mit der neu entdeckten Lust am Indiekonsens damit nicht genug, kommen nur wenige Wochen später Clap Your Hands Say Yeah und verkaufen 300.000 Stück ihrer selbst betitelten LP – ganz […]

Musik & Club

Alles verloren

Dass sich hinter dem den Wien-hype verballhornenden Pseudonym Binder & Krieglstein primär der Musiker Rainer Binder-Krieglstein verschanzt, dürfte mittlerweile bekannt sein. Dass der steirische Producer aber auch auf eine abwechslungsreiche Vergangenheit als Drummer der Avantgarde-Noisemetal-Combo Fetish 69, der verschwundenen Alternative-Hoffnung Sans Secours und des abseitigen Downbeat-Projekts Toxic Lounge hat, ist weniger geläufig. Doch genau diese […]