Sososo, die FM4-Herren Fuchs, Ostermayer, Pfister, Zikmund sind nicht ausgelastet, nehmen in den Kaffeepausen eine Hommage an das Wienerlied auf und weinen sich gegenseitig die Rockzipfel feucht.
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"Mehr Licht!"
…verlangte Goethe auf dem Totenbett. Mando Diao streben mit Werk Nummer vier – „Never seen the light of day” – Ähnliches an. Ein gar nicht pompöses Album, verspielt, experimentell und nicht als Neuauflage abzutun. Viele neue Einflüsse werden stilsicher umgesetzt. Die Rotzlöffel aus Schweden werden erwachsen. Oder ist das gar der Zenit?
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Die Formation aus Cornwall besticht mit einem eleganten Mix aus dem beinahe schon toten Big Beat, Funk und resoluter Discoattitüde.
Roses Are Black
Durch das durchaus gelungene Artwork und dem martialischen Namen hatte ich mir eine raue, düstere Südstaaten-Platte im Stile von Uncle Tupelo oder 16 Horsepower erwartet. Leider weit gefehlt: Die erste Enttäuschung stellte sich nach einigen Takten bereits ein: Simples Drei-Akkord Schema, durchgängig eintöniges Schlagzeug und eine Stimme, die an grausame Nickelback-Hits erinnert. So stellt man […]
Müssen alle mit Vol. 5 – Labelsampler
Die erste „Müssen alle mit“ war vor einigen Jahren eine Offenbarung für den popaffinen Erstsemester-Studenten. Die Welt des Deutschpop tat sich auf. Die Tocotronic-Litanei konnte man auf jeder WG-Party textsicher mitgröhlen. Die Sterne und Blumfeld waren aufgearbeitet. Doch mit der flächendeckenden Veröffentlichung des Samplers erlaubte das Schmuckkästchen-Label Tapete einen Blick in sein Allerheiligstes. Es schlugen […]
Somewhere
Ihre unglaubliche Version des Box Tops-Klassikers „The Letter“ hat meine Aufmerksamkeit vor über zehn Jahren auf Eva Cassidy gelenkt. Damals hielt ich ihre Musik zwar für außergewöhnlich gut, jedoch zu uncool für meine Plattenkiste. Heute weiß ich, dass ihr neues Album wieder eine kleine Sensation ist, denn Eva Cassidy ist 1996 im Alter von 33 […]
The Curse Of The Sugars
The Sugars spielen tatsächlich anderen 1-2-3-Hymnenschrammelpoprock als alle anderen Röhrenjeansbands der letzten Jahre; aber die Vergleichsmöglichkeiten sind trotz allem vorhanden. Das Quartett aus Leeds – selbsternannte Speerspitze der No Rave-Bewegung – liefert in den britischen Indie-Charts einen Hit nach dem anderen ab und es wäre unangemessen, ihnen Einfallsreichtum abzusprechen. David Lynch-verschroben kommt der augenzwinkernde „Gospel […]
Ego&The ID
Wenn es eines gibt, was den vergangenen Sommer musikalisch charakterisiert, dann die Reduktion auf Elementares. Nervous Nellie treffen mit dieser grundsoliden Platte auf diesen Trend. Sie schaffen es gekonnt, dem Indie-Mainstream durch Innovation zu entkommen. Schöne Pop-Perlen, die in der Tradition des Sixties-California-Pop der Shout Out Louds und The Thrills stehen und hier und da […]
Machinette
Man muss es mit aller Deutlichkeit sagen: Bernadette La Hengst ist Subversion pur. Was da im glitzernden, schillernden Elektrodub-Abendkleid daherkommt, will nicht mehr, als das deutsche Vaterland und seine 80 Millionen Einwohner aus dem Schlaf oder in den Abgrund reißen. Nach dem wegweisenden „La Beat“ sind zwei Jahre vergangen und die gute Bernadette hat alles, […]
Stereoface
Oasis kommen aus der Steiermark? Da kommt ein Debut-Album auf uns zu, dass mit eindeutig britischen Einschlag genau dorthin zielt, wo Brit-Rocker ihr Herz tragen. Bombastische Riffs, glamouröse, fast schon arrogant anmutende Lyrics und die große Pose machen aus Stereoface eine Band, die erstmal viel zu jung für solch gereifte Musik sind und zweitens nie […]
Why Not?
0:0 für Superpunk
Sie sollen niemals auseinander gehen! Man muss die vier Superpunks – ¾ aus Hamburg, der Rest aus München – einfach inständig bitten, nie mit dem Musikmachen, nie mit dem Texten aufzuhören. Und sollte auch diese Band einmal zerbrechen, möge Sänger Carsten Friedrichs doch bitte Bücher über blöde Reiche, Fußball- und Frauengeschichten schreiben. Und zwar mindestens so viele wie Songs.
Schrottism
Nach dem Labelwechsel wurde aus den ehemaligen Garagen-Punks aus der Nähe Hannovers ein motorisierter, ernstzunehmender Kandidat um die Sterne-Nachfolge. Knöchrige, aber transparente Riffs, eine gut akzentuiertes, spannendes Rhythmusspiel und pulsierende Themen aus dem Alltag – mal sozialkritisch, mal auf dem Weg zur inneren Erleuchtung – aber lyrisch immer auf der Höhe schaffen eine grundsolide Platte […]
The Taste And The Money
Halt, halt, halt! Noch ein Blick zurück auf die MySpace-Seite und das „Programm in sechs Punkten“ der Band durchlesen. Unverholen grinst da die Befindlichkeit, ja die Generationen-Grimasse um die Ecke: „Wir müssen uns glühend, glanzvoll und freigiebig verschwenden! Der Exzess, der Rausch, die Raserei muss uns treiben. Wir sind Feinde der Ordnung. Wir lieben den […]
Loss & Love
Die Dynamik der Erkenntnis
Georg Altziebler aka Son Of The Velvet Rat lehrt uns auf seinem neuen Longplayer „Loss & Love“ die Einsamkeit wieder zu entdecken. Bitterkaltes als Thema eines nahenden Sommers?
Back To You
Huiuiui, welch illustre Namen strahlen da von der RichandKool-Remixliste entgegen? Man staune kurz: Chikinki, IAMX, Bloc Party … Soweit vielversprechend. Ach, Bloc Party wurden auf der Deutschlandtour auf Einladung sogar supported? Das öffnet selbstredend sämtliche Tore für das Debütalbum, klar. Also, mal reingeschnuppert in das gute Stück: Der Dancekracher „Wingman“ zeigt zu Beginn direkt in […]
Rock Montreal & Live Aid
Okay, Boheimian Rhapsody war lustig. Aber ansonsten beschränkt sich mein Verständnis für, und vor allem mein Wissen um Queen auf die unumgehbare Tatsache, dass die Band aus England stammte und dort der Überbiss fast schon zum guten Ton gehört und der Gitarrist jetzt irgendeine Professur anstelle von Chérie Blair angenommen hat. Ganz nett, aufgrund der […]
Confession
Wer nur lange genug vor dem Spiegel übt, bekommt die Rockstar-Posen sicher irgendwann hin. Dann schnell zum Frisör: Seitenscheitel und/oder Strandmatte. Das Zirkusdirektor-Gewand und den Seidenschal an und fertig ist die Rockband. Solange die Majors nicht aufhören, sich ihre Bands zusammenzustricken, höre ich nicht auf darüber zu lachen und/oder zu weinen.
So mir nix dir nix
Man nehme Mundart, ein durchgängig akustisches Gitarrenarrangement und Lyrics, die an die frühe, die ganz ganz frühe Zeit des deutschen HipHop, aber eben in Mundart, erinnern und fertig ist die heimelige Produktion. Endreim auf Endreim! Brrr! Eine funktionierende Single kann man sich gut vorstellen, aber auf Albumformat gedehnt, enerviert die eintönige Instrumentalisierung recht schnell. Für […]