The Gap hat Filme gewählt: Ein Jahr nach dem großen Hitlisten-Rummel für die Naughts haben unsere Film- und DVD-Redaktion überlegt, welche österreichischen Filme aus den letzten elf Jahren sie gepackt haben und bleiben werden. Ergebnis ist eine Top-Twenty-Liste mit Überraschungen.
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Empire Me
Nach eigenen Regeln – Über fünfhundert unabhängige Ministaaten weltweit proben den Aufstand gegen gesellschaftliche Verbindlichkeiten. Paul Poet hat sich auf die Reise gemacht und einen wuchernden, unebenen Abenteuerdokumentarfilm erbeutet.
Eine dunkle Begierde
Die totale Therapie – David Cronenberg inszeniert die Gründungsphase der Psychoanalyse mit feinen Rissen in einer neurotisch glattgeputzten Oberfläche.
American Passages
Von New York nach Las Vegas geht dieses Road-Essay der österreichischen Dokumentarfilmerin Ruth Beckermann,..
Adams Ende
Gedankenexperiment: Wie sähe ein Claude Chabrol-Krimi aus, in dem nicht die Abgründe des saturierten Bürgertums beleuchtet würden, sondern die des zeitgenössischen Kreativarbeiter-Milieus mit seinen eigenen Pathologien zwischen Dauerjugendlichkeit und Leistungsdruck?
Mr. Nice
Verbrecher-Biografien fordern Filmkonventionen oft heraus, mit ihren wahnwitzigen Verstrickungen, ihrer konfrontativen Wucht oder ihrer dubiosen Faktenlage.
Hot Spot
Steherqualitäten
Im Lokal Michl’s beim Wiener Rathaus sollen Erwerbslose auf den »primären Arbeitsmarkt« vorbereitet werden. Mit ungekünstelter Sympathie folgt »Hot Spot« den dort Betreuten auf dem schmalen Grat zwischen Fürsorge und Kontrolle.
Vier Leben
(von Michelangelo Frammartino)
Böswillig formuliert ist dies ein besonders kunstsinniger Imagefilm für die Urlaubsregion Kalabrien; freundlicher ausgedrückt das Slapstick-Gegenstück zu Terrence Malicks »Tree of Life«.
Persönlichkeiten spalten
Michael Fuith gehört eines der spannendsten Gesichter im österreichischen Film. Nach seiner intensiven Titelpartie im Missbrauchs-Drama »Michael« wird man es vermutlich öfter sehen dürfen.
Super 8
Nostalgie mit Rummms
Unheimliche Begegnungen in Lillian, Ohio: J.J. Abrams’ »Super 8« ist eine gewitzte Achterbahnfahrt durchs Filmuniversum Steven Spielberg. Und der hinreißendste Krachfilm des Sommers.
Tournée
Sie heißen Dirty Martini, Kitten on the Keys oder Mimi le Meaux, und sie sind auf der Bühne daheim:
Naokos Lächeln
Der 17-jährige Kizuki begeht Selbstmord, Jahre später nimmt eine vertrackte Romanze zwischen seiner Freundin Naoko und seinem besten Freund Watanabe ihren Lauf.
Sing-Alongs und Schnellschüsse
Langsam beginnt sich auch hierzulande etwas in Sachen Webserien zu regen. Eine österreichische Onlineserie wurde unlängst prämiert.
„Es muss nichts perfekt sein…“
„… aber es muss eine Textur haben.“ Ende September feiert das /slash Filmfestival erstmals das fantastische Kino. Im Gespräch erläutert Mitorganisator Markus Keuschnigg Konzept und Haltung der neuen Wiener Genrefilmsause.
Die Ausgelieferten
Es wird eng: Die Thriller »Buried« und »Frozen« setzen ihre Figuren in Sarg und Skilift fest. Das Auskosten intensiver Material- und Körperbelastungen sticht dabei jede Kammerspielpsychologie aus.
Anime und Anima
Empfohlen: Das Festival Anilogue versorgt Wien und Budapest eine Woche lang mit neuem Animationskino.
Very /slashing Santas
Schöner Feiern mit Axt: /slash präsentiert im Filmcasino ein rabiat vorweihnachtliches Double Feature und wir verlosen 2×2 Karten dafür.
Bildungsbürger-Seifenopern
Gefeierte TV-Epen wie „Mad Men“ und „Breaking Bad“ gehören zum besten, was das Fernsehen je hervorgebracht hat. Nur: Mit dem, was Fernsehen einmal war, hat das neue „Quality TV“ nicht mehr viel zu tun. Über Glanz und Biederkeit des Serienbooms.
Ungute Unterhaltung
Der Brite Chris Morris steht für schlaue Komik abseits der Safety Zone. Jetzt kommt der erste Langfilm des Mediensatirikers ins österreichische Kino: die Selbstmordattentäter-Buddy-Komödie »Four Lions«.
Herzensbildung in Zeitlupe
Die sympathisch lakonische Komödie „Im Oktober werden Wunder wahr“ startet im Topkino.