Wie klingt Wien? Das wollen heuer gleich drei Bücher wissen und haben dafür die zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts komplett umgegraben. Wir leisten uns den Wahnsinn, die Frage ins Jetzt zu holen. Wien, wie klingst du?
Kategorie: Musik & Club
Wienpop: Erschreckend großartig
Auf den Wiener Schmäh dürfen wir uns weiterhin etwas einbilden. Musikalisch betrachtet hat sich das angeblich so verschlafene Wien aber angepasst. Vertreterinnen und Vertreter aller Genres haben Wien auf die wichtigste internationale Landkarte gesetzt: das Internet.
DVA
Subbass-Feuerwerk-technisch ist "DVA" Silvester. Emika hat auf ihrem zweiten Album etwas Wichtiges geleistet: die Erwartungen nicht enttäuscht und neue gesteckt.
Four (Acts of Love)
„In Würde altern“ hat oft was Mitleiderweckendes, nicht bei Mick Harvey. Er weiß wie es geht.
Kveikur
Sigur Rós schnüren aus Eiskristallen und Sonnenblumenblättern neun Säckchen Potpourri um sie abwechselnd in Wohlfühlharmonien und ausgefranste, verzerrte Gitarrenschichten zu tränken.
BE
Mit ihrem zweiten Album gelingt der Band um den streitbaren Liam Gallagher der endgültige Befreiungsschlag vom Verliererimage rund um die Oasis Trennung.
Planta
Mitreißendes oder Tiefgründiges wird auf „Planta“ nicht eingepflanzt. Neben viel Unkraut sind aber ein paar genießbare Electropop-Zwiebeln vergraben.
1977
Der dänische Produzent scheitert auf hohem Niveau an seinem Debütalbum, legt damit aber eine großartige Sammlung an Primetime-Krachern hin.
Love Lust Faith + Dreams
Ein Album wie ein Bond-Soundtrack: Prog-Pop mit Muse-Anleihen und Formatradio-Produktion – pompös, schmalzig und mit Stärken in den Balladen.
Black Dog Barking
Drittes Studioalbum der australischen Hardrocker deckt fast alle Aspekte der Funktionsmusik „Metal“ ab. Zehn Songs zum deppat und laut sein.
Eine Stadt und ihr Moment
Hudson Mohawke, Rustie und das Label Luckyme haben der elektronischen Musik in den letzten Jahren ihren Bass aufgedrückt. Glasgow war wie keine zweite Stadt damit verbunden. Ein Lokalaugenschein.
Skull & Bones / Flesh & Blood
Der Wiener I-Wolf streunt wieder zielstrebig um die Gemäuer von Elektro, Blues und Soul. Entstanden ist ein weitläufiges Konzeptalbum im Doppelback.
Eden
Schrill, elektronisch und politisch unterfüttert: Mary Ocher bewegt sich auf dem Exzentrik-Level von HGich.T.
Die menschliche Forelle
Elitär, kalt, teuer: Die Grelle Forelle hatte lange Zeit nicht den besten Ruf unter den Wiener Clubs. Seit einem halben Jahr arbeitet man erfolgreich daran, dies zu ändern. Wir haben uns anlässlich der Terrasseneröffnung am Freitag mit der neuen Co-Geschäftsführung getroffen.
Disclosure: Under A Groove
Disclosure sind die neuen Dance-Popstars. Sie schaffen es, ihre Songs in wirklich jeden Kopf zu bringen, mit cleverer Entschleunigung.
Rules for the Modern DJ
New Yorks House- und Techno-Pionier Abe Duque zeigt eindrucksvoll, dass er die 303 wie wenig andere mit rohem Maschinenfunk füttern kann.
False Idols
Tricky is back. Er besinnt sich dabei auf seine musikalischen Wurzeln, die da wären: Trip Hop mit schrägen Beats und einem Schuss Improvisation.
Don't Forget Who You Are
Er zählt in seiner Heimat England zurzeit als hoffnungsvoller Paul Weller Nachfolger, nicht nur optisch, sondern auch musikalisch.
Evil Friends
Mit alchemistischer Genauigkeit wiegen Portugal. The Man auf „Evil Friends“ betäubende Text Antibiotika mit aufputschenden Sound-Aphrodisiaka auf. Wichtigstes Eichwerkzeug hierbei: Die bunt-psychedelischen Klangfarben der Pink-Floydschen Spähren-Palette.
Enthusiast
Der Über-Enthusiast Siriusmo verschmilzt auf seinem zweiten Album House-, Techno- und Hip Hop-Patterns mit Schmunzeln und Ideenreichtum.