Eine junge Frau, die jede und jeder kennt: Wenn schon die Erwähnung des Vornamens zur Identifikation der eigenen Person ausreicht und man dann noch als Wachsfigur in London ins Museum gestellt wird, darf man ohne Zweifel davon ausgehen, dass man es in diesem Leben geschafft hat. Nach dem großartigen Album „Body Language“ aus dem Jahr […]
Kategorie: Musik & Club
This New Year Will Be for You and Me
Lacrosse ist ohne Zweifel eine jener Sportarten, mit denen der durchschnittliche Kontinentaleuropäer wenig bis gar nichts anzufangen weiß. Warum sich eine junge Band aus Stockholm ausgerechnet nach dem kanadischen Nationalsport benannt hat, wird wohl ein Geheimnis bleiben, weniger geheimnisvoll ist hingegen, was auf diesem Debüt so tönt: Schweden-Pop, wie man ihn gerne mal zwischendurch hört, […]
It Tends to Flow from High to Low
Wenn sich eine unbekannte Band – absichtlich oder aus purem Zufall – nach dem Radiohead-Song „I Might Be Wrong“ benennt, dann ist das nicht gerade die schlechteste Idee. Schließlich klingt ein solcher Bandname für viele irgendwie vertraut. Wohl weniger bekannt ist hingegen der Titel ihres Debütalbums „It Tends to Flow from High to Low“. Nachdem […]
Orchestra of Wolves
Der gelernte Hardcore-Punk ist skeptisch, wenn „seine“ Musik auf einem Major daherkommt und von der unsäglichen englischen Hype-Maschine zum größten Ding seit Warm- und Kaltwasser aus einem Wasserhahn – ups, in England ist das ja bis heute nicht Standard – erklärt wird. So funktionieren Medien, sie stecken gnadenlos einzelne Protagonisten einer reichen und komplexen (Sub-)Kultur […]
Curses!
Future of the Left, mit zwei ehemaligen Mitgliedern der Band McLusky, spielten unlängst als Support von Against Me! in Wien. Ein Mensch meines Vertrauens meinte auf die Frage, wie es denn war: „Laut!“ Auch das Album der Waliser blüht bei erhöhter Lautstärke besser. Das ist eben laute, schnelle, „harte“, nicht unanstrengende Musik. Aber nicht von […]
Twist auf dem Vulkan
Einmal ganz tief reingegriffen in die Klischeekiste, noch einmal – nur um sicher zu gehen – und dann raus auf die Bühne.
Good Night Vienna
Eigentlich wollten die nicht nur aus dem Radio bekannten Persönlichkeiten Christian Fuchs, David Pfister, Fritz Ostermayer und Robert Zikmund bloß gemeinsam auf Lesereise gehen. Schon bald wurde aber ohne Angst vor Peinlichkeiten eine musikalische Neigungsgruppe gegründet. Die vier übertragen hier nun auf kurzweiliger Albumlänge unterschiedlichstes Songmaterial ins Wienerische. Die Urheber heißen u. a. Tom Waits, […]
Chrome Dreams II
Am 12. November wurde Neil Percival Young 62 Jahre alt. Anstatt des mythenumrankten Box-Sets „Archives“ veröffentlichte er kurz davor dieses neue Album.
Glacial Landscapes, Religion, Opression & Alcohol
Es war zu vermuten, dass Island eine vielschichtige Musikszene zu bieten hat. Definitiv gewusst, dass es neben all den experimentellen, sphärischen, oft elektronischen Bands auch noch was anderes gibt, haben aber wohl nur Fernreisende. Umso erfreulicher, dass man mit „Glacial Landscapes, Religion, Opression & Alcohol“ nun auch im Rest Europas ein Album einer Band erwerben […]
Chronicles
Anders Trentemøller, der vor einem Jahr mit „The Last Resort“ ein Meisterwerk ablieferte, das noch immer als eine Art „Neues Testament“ bei vielen Elektronik-Gurus mit Hang zum Melancholischen auf dem Nachtkastl liegt, ist zurück. Und mit „Chronicles“ setzt er noch eines drauf. Auf diesem Doppelalbum vermengt der findige Däne alte, ausschließlich auf Vinyl erhältliche Remix-Arbeiten […]
Emerald City
Diese Platte ist ein Wolf im Schafspelz. Das sympathische Cover und die ersten drei Songs wiegen einen gewissermaßen in Sicherheit, eine klassische Folk-Platte vor sich zu haben, mit süßlichen aber belanglosen Harmonien und Texten. Doch der erste Eindruck täuscht. Spätestens mit dem gitarrenlastigen „White Dove“, dem vierten Song des Albums, macht John Vanderslice Schluss mit […]
The Weirdness
Habe ich wirklich geglaubt, dass sich „The Weirdness“ an einer anderen Stelle des Stooges-Kanons als an weit abgeschlagener vierter behaupten könnte? Singt Iggy im Opener „Trollin’“ wirklich „I see your hair has energy / My dick is turning into a tree“? Die „neuen“ Stooges live in Wiesen 2004 waren eine Offenbarung. Die Asheton-Brüder Ron (Gitarre) […]
Kingdom of Fear
Der nächste Hype kommt schon zur Tür herein … Natürlich reist er auch diesmal wieder aus Großbritannien an, um die derzeitige Kurzweiligkeit des Popkonsums aufs Neue unter Beweis zu stellen. Und obwohl diese Glasgower Combo den vielleicht abgestandensten Namen hat, den man sich gerade ausdenken kann, ist ihr Album „Kingdom of Fear“ alles andere als […]
Works
Einmal mehr widmet sich Herbert Grönemeyers Label Grönland Records der Krautrock-Forschung und Ikonenverehrung. Hans-Joachim Roedelius – logisch, klar, ganz wichtige, ganz legendäre Type mit nicht wenigen beeindruckenden Stationen im Lebenslauf und haufenweise großartiger und nicht minder bedeutsamer Musik im Keller. In den 70ern hat der Mann wegweisende Platten mit Cluster und Harmonia veröffentlicht, die heute […]
Sans détours
Die wunderbarste Musik ist immer noch die, die sich ohne Umschweife spontan in Herz und Kopf festsetzt, also instinktiv berührt. Wenn man sich einen besonders sensiblen Körperteil zum Namen nimmt, sollte und darf man auch ein gewisses Maß an Empfindsamkeit beim Sound und in den Texten erwarten. Dieser Annahme werden Plexus Solaire zu 100 Prozent […]
In Bocca al Lupo
Schon lange kein Review mehr mit „Heilge Scheiße!“ begonnen. Also: Heilige Scheiße! Wenn J. Robbins (Jawbox, Channels), Spitzenproduzent von Musik mit Hard-/Postcore-Affinität mit einer Band arbeitet, die eben nicht aus dem umittelbaren Core-Umfeld kommt, schrillen die Alarmglocken, die eine potenzielle musikalische Neuentdeckung einläuten – und hell, yes, let them ring! Murder by Death (über den […]
We Were Dead before the Ship Even Sank
Für Komplettisten und Sensationslüsterne sei gleich zu Beginn festgehalten: Ja, Johnny Marr, der Johnny Marr von den Smiths, ist nun fixes Mitglied bei Modest Mouse. Und nein, er sticht mit seiner Gitarrenarbeit nicht aus dem Gesamtbild heraus, fügt sich ideal ein, verdichtet den Sound dieser Band aus dem mittleren Westen der USA, ohne ihn zuzukleistern. […]
Saurus
Bei uns zuhause herrschen menschen- und genreverachtende Sprachregelungen. Die klingende Reichshälfte der Frau: „Schnullimusik“ (der britische Kram, Indiepop und die Folgen). Musik von und für Menschen die (zu) oft „Bitte!“, „Danke!“ und „Macht nichts!“ sagen und ein abwaschbares „sensibel“-Tatoo tragen. Meine Kompetenz: „Altherrenrock“. Musik von und für Menschen, die lieber Gutturallaute von sich geben als […]
Dunka Dunka
Der als arbeitswütig geltende Hakan Lidbo dreht beim Eröffnungstrack seines bei Shitkatapult erschienen Albums „Dunka Dunka“ das Ventil seines Arbeitsgerätes auf, um den über eine längere Produktionsphase hindurch angestauten Druck abzulassen. Nach diesem etwas unrhythmischen Start fährt der Tech-House-Meister aus Malmö eine dumpf stampfende Bassdrum hoch, die über weite Strecken des Albums nicht zur Ruhe […]
Coming Home
Dieser Mann ist wohl ohne Übertreibung einer der großen musikalischen Visionäre unserer Zeit. Bereits Mitte der 90er-Jahre versorgte uns Tim Love Lee mit herrlich obskurem TripHop und fabrizierte psychedelisch angehauchte, langsame Discotracks lange bevor diesbezüglich ein Revival ausgerufen worden war. Auf seinem letzten regulären Tonträger aus dem Jahr 2005 hat er schließlich mit „Against Nature“ […]