Eine musikalische Apostrophe, lyrisch und doch sehr unpoetisch. Nichts ist geblieben von den Lobpreisungen der Liebe. Heute sind wir nüchtern, und wir haben alles schon geseh‘n.
Kategorie: Musik & Club
Dancen
„Dancen“ klingt wie eine oberösterreichische Mischung aus dem jungen Felix da Housecat und Boys Noize.
In Search Of Stoney Jackson
Madlib vergoldet das erweiterbare Kollektiv Strong Arm Steady mit seinen vertrackten Crate-Digger-Beats und bewahrt seine MCs vor Langeweile.
Keep Calm and Carry on
Die rockige Stimme, die aus dem Waliser Kraftpaket Kelly Jones herausströmt, ist zwar immer wieder schön anzuhören, Weiterentwicklung passiert aber nicht.
The Soft Pack
Wippt das Knie, ist das ein gutes Zeichen. Hört es nicht mehr auf, handelt es sich um eine Offenbarung oder konstant denselben Song.
Liquid Love
Auf Album vier transformieren Shy Child kosmische Synth-Disco in tanzbare Pop-Singles. Als Album zerfließt „Liquid Love“ aber wieder schnell.
Years in the Wall
Ja, Markus Baltes schlägt Seitenwege ein. Was er selbst als „Post Non-Pop“ bezeichnet, würde gut in einen Film passen. Ein Independent Movie selbstverständlich.
I'm New Here
Die Stimme dieses Mannes steht für die Wut des schwarzen Amerika. Seit Jahrzehnten. Und er ist neu hier.
… And The Horses You Rode In On
Sympathisch dreist, aber unbefriedigend im Ergebnis, wie hier mit expliziten Texten bei Pulp und Divine Comedy geklaut wird.
Re:3 / Selected Remixes
Dieser Techno-Langzeitjünger produziert immer noch wie unter Hochdruck. Diese Mixsammlung Nr.3 kann folglich nicht nur großartig sein.
Morgen Wieder Lustig
Gefühlvoll melancholischen Ambient-Postrock als Erbe von Klaus Schulze zu verstehen, bringen nur Sankt Otten zustande.
Soldier of Love
Es gab eine Zeit, da wollte so cirka jede Sängerin klingen wie Sade. 20 Jahre später ist Sade statt Role Model eine Ausnahmeerscheinung.
ALT
Super-anspruchsvolle Ambient-Ästhetik. Losgelöst von Zeit und Raum in die Unendlichkeit getragen und auf Album gebannt.
2 Artist
Alan Sparhawks Nebenprojekt lässt ihn weiterhin 70er-Rock-Eskapaden ausleben – beherzt, aber immer innerhalb der Genregrenzen.
Agora
Pompöse Bauten erscheinen exemplarisch für eine Beschreibung der Antike. Einer überdimensionierten Kulissenromantik gibt sich auch Regisseur Alejandro Amenábar hin, wenn er dem Publikum die tragische Lebensgeschichte der frühen Wissenschaftlerin Hypatia von Alexandria pathetisch auf die Augen drückt. Wir befinden uns im besagten Territorium des alten Ägyptens im vierten Jahrhundert nach Christus. Die ästhetisch reine Philosophentochter […]
Volume Two
Käse in Perfektion
Sie macht Schauspielerei, er macht Alternative Country. Zusammen funktioniert das offenbar besser als das noch für „Volume One“ anzunehmen war.
Have One On Me
Panorama mit zigfach Requisiten
Das pralle Leben, vollführt in der Glaskugel, in der durch den Schneesturm die Sonne blinzelt. Joanna Newsom erzählt in einem Dreifach-Album die Welt. Zuviel kann das nie sein.
„Nochmal zwei Herrengedeck, Bitte“
HipHop Don’t Stop
Audio88 & Yassin schleudern schlechte Laune gegen Deutschland. Mit sprachlichen Ereignissen wie „Nochmal zwei Herrengedeck, bitte“ kann sich die deutsche Gesellschaft und HipHop-Szene aber nur glücklich schätzen.
Aufgang
Schönberg und Boulez gruselt es. Bei Aufgang wird Techno und Neue Musik zum elitären Dünkel. So nötig wie eine exotisch klingende Neurose.
Broadcast 2000
Sobald Joe Steer, der Mann hinter Broadcast 2000, seine Stimme erhebt, muss man an David Byrne von den Talking Heads denken. Wahnsinn, wie sich ihre Gesänge ähneln. Für sein selbstbetiteltes Debütalbum hat der fragile Brite unzählige Instrumente selbst eingespielt. Da vernimmt man ein zärtlich geschlagenes Glockenspiel, eine mild gezupfte Ukulele und ein schwungvoll gestrichenes Cello. […]