Es klingt fast so, als würde die Verschmelzung von klassischer Musik und Techno gerade eine neue Blütezeit erleben. Nach eher obsoleten Versuchen in den 90ern scheint im Jahre 2008 plötzlich so etwas wie ein harmonischer Weg gefunden worden zu sein. Gerade eben legten Carl Craig und Moritz von Oswald ihre viel bejubelte Bearbeitung von Ravel […]
Kategorie: Musik & Club
Ode To J. Smith
Mit dem 2007er-Quasi-Comeback „The Boy With No Name“ gelang Travis zwar kein ultimatives Meisterwerk, einen Achtungserfolg mit starken Momenten braucht man andererseits und freilich auch nicht unter den Teppich kehren. „Ode To J. Smith“ gibt sich nicht nur im unmittelbaren Vergleich dazu relativ widerspenstig und eigensinnig. Die Band definierende Melodieführungen früher(er) Tage werden hier ausgespart […]
Till The Old …
Die Herren Martin Brandlmayr, Werner Dafeldecker und Christian Fennesz sind bekanntermaßen Meister ihres Fachs. Musiker mit dem Hang zum Experimentellen, die gleichermaßen moderne – digitale – Technik und analoge Sounds schätzen und in erster Linie auch immer wieder mit einer Verweigerung gegenüber gängigen Formaten auffallen. „Till The Old World’s Blown Up And A New One […]
Play Music
Eine Band, die wie ein New Order-Song heißt hat es zumeist schwer, sich mit der selbst auferlegten Referenz-Bürde durchzusetzen. Anders bei der aus zwei Schweden und einem Amerikaner bestehenden Gruppe namens Thieves Like Us. Nach der allseits bekannten feinen Hitsingle „Drugs In My Body“ auf dem französischen Hipster-Label Kitsuné, unzähligen DJ-Gigs und Live-Auftritten wurde der […]
Surf City EP
Beschwingter Indie-Sound voll poppiger Melodien und mit viel Hang zum Überschwang. Gut das. Und noch besser von einer Band, die man nicht schon seit Jahren schätzt.
The Wild One
Sugarplum Fairy schaffen es mit ihrem dritten Album erstmals, sich vom Image als kleiner Bruder Mando Diaos zu lösen. Damit begegnen sie dem Lokalrivalen aus Börlange erstmals auf Augenhöhe. Mando Diaos kreativer Tiefpunkt „Never Seen The Light Of Day“ ist an diesem Umstand aber nicht ganz unbeteiligt. „The Wild One“ bietet vor allem zu Beginn […]
I gabat ois
Lektion 1: Das Wienerlied hat seit jeher mehr mit dem Kunstlied zu tun als mit dem, was gemeinhin Volksmusik genannt wird. Lektion 2: Die Texte des Wienerlieds schauen „dem Volk“ nicht aufs Maul, sondern legen ihm eher was in den Mund. Warum dieser akademische Exkurs? Weil die Strottern diese Prinzipien in Reinform leben. Die Herren […]
Sol-Angel and the Hadley St. Dreams
Hier in der Redaktion haben es spät aber doch selbst die Mäuse im Keller kapiert: die gute Solange hat eines der R’n‘B-Alben des Jahres gemacht. Fast kein schlechter Song ist drauf. Vor allem in der zweiten Hälfte gehen die meisten Minen hoch. Wer geglaubt hat, dass die emphatische Geradlinigkeit einer Sade mit modernem Studiokram nicht […]
A Hundred Million Suns
Erstens sind Snow Patrol nicht so schlimm wie ihr Ruf und zweitens ist ihr fünftes Album nicht so schlimm wie die Single „Take Back The City“. Damit versucht man derzeit das Image der Band in Richtung moderner, gut gelaunter Loverboys aufzubessern. Dabei waren Snow Patrol doch immer die Jungs fürs Intime – für die tragische […]
Self Medication
The Slackers werfen ihr nunmehr 14. Album in den Pot und klingen kein Stück weit verbraucht. Auch wenn sich nicht viel verändert hat bewahren die New Yorker Ausnahmemusiker ihren Charme und Style. Auf „Self Medication“ überschneiden sich wie sonst auch Ska, Roots-Reggae, Punk, Blues und Funk und lassen sich nicht nur für den Kenner als […]
Soul
Das Beste an diesem Album ist das Artwork. Die atmosphärisch inszenierte Gesichtsknautschzone von Seal bereitet die Hörer auf deftige Gefühle vor. „Soul“ – elf Coverversionen von übergroßen Soul-Hits – beginnt auch sehr vielversprechend. Doch schon Ann Peebles’ „I Can’t Stand The Rain“ gerät zu einer kleinen, schlüpfrigen Disconummer. Und im Lauf des Albums erweist sich […]
Easy As Down
Der bekannteste russische Export in Sachen Techno ist das nach einer neunpoligen Computerschnittstelle benannte Produzenten-Duo Scsi-9. Vom Roten Platz in Moskau bis zum Kölner Dom und darüber hinaus für ausgefuchste Produktionen geschätzt, widmen sie sich auf ihrem neuen Album etwas anders als zuvor eher ruhigerem Techhouse mit leichtem Pop-Appeal. Zwar immer noch deep und verspielt, […]
Toinen
Der nach Frankfurt nun in Berlin weilende Finne Klas Lindblad, besser bekannt als Freestyle Man oder eben Sasse, ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Seit nun schon mehr als zehn Jahren widmet er sich mit dem von ihm ins Leben gerufenen Label Moodmusic und seinen vielfach mit Lob bedachten DJ-Auftritten voll und ganz der […]
Dein Haar ist eine Wohnung
Teilweise fühlt man sich beim Hören von „Dein Haar ist eine Wohnung“ an Songs von Peter Licht erinnert, wobei sich bei Willi Landl Anspruch und Selbstverständnis vielleicht mehr an Kunst als an Pop orientieren. Ob das nun mit dem Jazz-Hintergrund samt Improvisationstendenzen oder etwa der Neuinterpretation von H.C. Artmann-Lyrik („Batman & Robin“) zu tun hat, […]
Oh, The Places We'll Go
„Lake“ veramerikanisieren zum Teil südländische Volksmusik, reduzieren verschiedene Einflüsse der zwischenstaatlichen Popgeschichte auf wesentliche Bestandteile und trällern dazu verträumte und banale Texte, vorgetragen abwechselnd oder im Sie-&-Er-Duett. Mit „Oh, The Places We’ll Go“ wird zwar der altväterliche Weniger-ist-mehr-Bart um einige Zotten länger, nicht immer war das aber hier die beste Idee.
Future Of Mankind
Queen sind tot, es lebe der King – nicht of Queens, sondern of Japan. Einfacher gesagt: King Of Japan ist das Thronfolgeprojekt der kryptolegendären Queen of Japan, die innerhalb des letzten Jahrzehnts allerlei abgehalfterte Rock-Hits in den Glamdisco-Adel empor coverten. Auch King Of Japan funktioniert in dieser Art, dementsprechend annektiert das Trio Klassiker von Black […]
The Cross Of My Calling
Eines gleich vorweg: „The Cross Of My Calling“ ist zweifelsohne das beste T(I)NC-Album seit „Survival Sickness“. Auch wenn Dennis Lyxzén, Lars Stromberg und Co. ihre Art von Soul jetzt weniger mit Punk, dafür aber mit mystisch angehauchtem Hippie-Rock verknüpfen, so kommt der Longplayer zumindest wieder wie aus einem Guss. Und das war bei den letzten […]
Twilight Exit
Die Wahlengländer von Holy Ghost Revival brauen auf „Twilight Exit“ einen wilden Stilmix aus Glam – Rock, 70’s Gitarren und Punk – Rock. Über allem herrscht Sänger Conor St. Kiley, der seiner Kopfstimme dabei freien Lauf lässt. Die ausführlichen Klavierparts, deren Pathos zeitweise aus den Boxen rinnt, sorgen für das passende Umfeld. Bevor Vergleiche mit […]
Head Off
Die Hellacopters sind Geschichte. Nach 14-jährigem Bestehen verabschieden sich die Skandinavier mit ihrem siebten Studioalbum von der internationalen Musikbühne. Das gänzlich aus Coverversionen (u.a. Turpentines, Robots, Dead Moon) bestehende Album vereint in altbekannter Weise die Tugenden des Retro-Rock und ist somit auch für den eingefleischten Fan versöhnlich. Schwedens Parade-Hard-Rocker vermeiden es, zur Karikatur ihrer selbst […]
The Silence Of Love
Es ist nicht lange her, als das Format Cover-Version verpönt und verspottet war. Zwingend alle Künstler schubladisierend, die sich diesem Genre annahmen. Ideenlos und unkreativ, so das Urteil. Wie auch immer, im heutigen Klima ist „covern“ wieder zur Kunstform erhoben. Da darf A&R Eddie Bezalel gerne auch herumcasten, ohne dem Ergebnis „The Silence Of Love“ […]