»Noch ist es nicht vorbei« – Plattenläden und die Corona-Krise

Diesen Samstag hätte eigentlich wieder der Record Store Day gefeiert werden sollen. Anstatt sich mit zahllosen anderen – alle angetrieben von einem Faible für kleine Plattenläden und/oder einem ausgeprägten Vinylfetisch – auf der Suche nach den begehrten RSD-Releases durch die Regalreihen zu drängeln, freuen wir uns in Corona-Zeiten schon, dass heimische Geschäfte seit Dienstag überhaupt wieder offen haben dürfen. Wie sich das Virus und die Einschränkungen, die es uns brachte, bislang auf sie ausgewirkt hat, erzählen uns LadenbetreiberInnen aus ganz Österreich.

Inandout Records, Nikolaus Zagler

Neutorgasse 47, 8010 Graz, www.inandout-distribution.com

Wie ist es deinem/eurem Plattenladen in den letzten Wochen ergangen? Ist es gelungen, den Umsatzentgang durch Online-Bestellungen halbwegs abzufedern?

Es war natürlich anfangs eine unangenehme Situation, da wir ja eigentlich keinen Versand für die Ware haben, die wir im Shop anbieten, und so gesehen wirklich nur der lokale Plattenladen sind. Wir haben aber einen Zustellservice im Raum Graz angeboten, welcher dankend angenommen wurde und uns so zumindest ein Wenig Umsatz in die Kassa gespült hat.

Wie hat sich die Lage seit Dienstag entwickelt? War es einfach, die Auflagen, die ans Wiederaufsperren geknüpft sind (Maskenpflicht, 20 m² pro Kunde), umzusetzen?

Seit Dienstag ist unser Laden wieder geöffnet und die Auflagen waren recht einfach umzusetzen. Auch die Kunden verhalten sich vorbildlich und gehen sehr verständnisvoll mit den Auflagen um. Mit der Kundenfrequenz sind wir so weit zufrieden und können einen Betrieb mit den gewohnten Öffnungszeiten anbieten, wenn das so bleibt.

Ist eine der Unterstützungsmaßnahmen aus dem Corona-Hilfspaket bei dir/euch angekommen? Sind die Maßnahmen ausreichend, um den Fortbestand deines/eures Ladens zu gewährleisten?

Wir konnten uns mit Kurzarbeit über Wasser halten und sollten den Betrieb ohne größere Probleme weiterführen können, sollte die Krise nicht noch drastischere Folgen hervorrufen – was wir natürlich nicht hoffen.

Und zum Abschluss: Dein/euer Soundtrack für diese außergewöhnlichen Tage?

Was den Soundtrack angeht kann ich nur sagen, dass ich es genossen habe mal wieder so richtig in meiner privaten Plattensammlung zu stöbern und Titel anzuhören, die ich seit langer Zeit nicht mehr gehört habe. Zum Beispiel das Album »Spirit Bird« von Xavier Rudd. Die Scheibe hat mich an schöne Zeiten erinnert, mich irgendwie motiviert und gleichzeitig angenehm beruhigt.

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