Josh Homme und Jesse Hughes sehen aus wie aus einem billigen Biker – Exploitation – Streifen und machen auf ihrem dritten Album ungefähr so Musik wie die Rolling Stones auf ihrem Album „Black & Blue“.
Kategorie: Musik & Club
Body Language Vol. 7
Wenn Matthew Dear nicht gerade strenge Teile für die Tanzböden bastelt oder, wie im vergangenen Jahr, mit einem großartigen Album in Richtung Folk – Electronica aufbricht, dann gestaltet er einen DJ – Mix für die deepe Disco – Schmiede Get Physical in Berlin. So entsteht hier einer der besten Mixe der jüngeren Dancefloor – Geschichte, […]
Ego & The Id
Wieder eine Band, die von den Melodien, Riffs und Refrains aus dem Vintage-Pop – Fundus völlig berauscht ist. Mit ihrer Hippie – Ästhetik könnten Nervous Nellie aus San Francisco stammen, doch einen derart affirmativen Umgang mit der Pop – Tradition bringt man mittlerweile in Skandinavien besser zustande. Die Schweden baden also in Beach – Boys […]
Tapes
Wenn The Rapture, jene vielschichtigen New Yorker Styler, die mit ihrem Album „Echoes“ Gang Of Four, The Cure und Disco verschmolzen haben und so eigenhändig – na gut, James Murphy hat nachgeholfen – die Dance-Punkifizierung mitsamt Kuhglocke in die Welt gesetzt haben, einen DJ-Mix zusammenstellen, dann darf davon ausgegangen werden, dass dieser nicht eben puristisch […]
In Ear Park
Bevor Daniel Rossen als fixes Mitglied zu den experimentierfreudigen Folkern von Grizzly Bear stieß, tüftelte er mit Fred Nicolaus an Soundcollagen und Songminiaturen, die von Elektronik ebenso geprägt waren wie von den orchestralen Arrangements von Meister Van Dyke Parks, und nannte die Angelegenheit Department Of Eagles. Das zweite Album der Band ist nun mit Unterstützung […]
The Abstract
Um das ehemalige A Tribe Called Quest-Mastermind Q-Tip war es lange ruhig gewesen. Sein neues Album bietet mit organischem Jazz-Rap und reflektierter Attitüde erneut einen Gegenentwurf zum stereotypen Plastik-Rap.
Fire On Corridor X
Wenn sich alte Journalisten-Säcke die Finger über eine junge Band mit Listen von rockhistorischen Referenzen wundschreiben, ist Vorsicht geboten. Wenn drei Musiker der Referenzhölle geschickt ausweichen, ist Hinhören angesagt. All The Saints führen Noise, Psychedelia und Rock der härteren Gangart nicht im Zitieren zusammen, sondern in der Verzerrung soliden Songmaterials.
Alone Again Or
Hobotalk gehen ein paar Schritte weiter zurück in die Vergangenheit und wagen ein Tänzchen zwischen den Podesten der Säulenheiligen Neil Young, Bob Dylan und Tom Waits. Und sie rutschen dabei kein einziges Mal aus.
Christmas on Mars
Sieben Jahre nach der erstmaligen Ankündigung veröffentlichen die Flaming Lips schließlich ihren Film „Christmas On Mars“ und bestätigen damit das Klischeebild der verschrobenen Entertainer. DVD und Soundtrack sind nun gemeinsam erhältlich.
Xs On Your Eyes
+/- konnten für ihre beiden bisherigen Alben zu Recht viel Lob einfahren und schließen mit „Xs On Your Eyes“ an diese Erfolge an. Das Trio aus Brooklyn spielt tendenziell eher sanfte Indie-Songs, die sich im Sound an zerfahrenen Post-Rock lehnen und deren Rhythmus-Sektion sich immer ein wenig komplexer gibt als nötig wäre. Das macht zwar […]
Main Source
Large Pro war früher, fast schon in einem anderen Leben, bei den Conscious-Rappern von Main Source mit flinker Zunge dabei. Er gilt als der Entdecker von Nas und zeitweise als einer der besten HipHop-Produzenten auf diesem schönen Planeten (Eric B. & Rakim, Busta Rhymes etc.). Seit 1991 hat sich allerdings nichts Bahnbrechendes mehr an seinem […]
Fun DMC
Large Pro war früher, fast schon in einem anderen Leben, bei den Conscious-Rappern von Main Source mit flinker Zunge dabei. Er gilt als der Entdecker von Nas und zeitweise als einer der besten HipHop-Produzenten auf diesem schönen Planeten (Eric B. & Rakim, Busta Rhymes etc.). Seit 1991 hat sich allerdings nichts Bahnbrechendes mehr an seinem […]
The Rapture-Tapes
Man braucht ja nicht erst die neue Spex („Platte der Ausgabe“), um zu erkennen, dass man hier einen Koh-I-Noor aus all dem Mixtape-Geröll gesiebt hat. Jeder Wurstverkäufer hat heute seinen Mix auf einem Server stehen, im DJ-Bereich sind Mixe die topaktuell zu haltende Visitenkarte. Mixtapes leiden deshalb wahlweise an zu viel stilistischer Ambition, zu viel […]
The Hive
Der Gründer und Frontmann der US-Psych-Folk-Rocker Espers hat die elf Tracks für „The Hive“ selbst produziert und aufgenommen. Herausgekommen ist ein akustisches Drone-Album, das mit Stimme, Gitarre und Synth äußerst delikat experimentiert. Der düstere Einstieg mit „You Won’t Be The Same Ever Again” weicht bald der Atmosphäre entspannter Unterhaltung oder einem Spaziergang in der Dämmerung. […]
Flexistik
El Gonzo mischt auf „Flexistik“ elf Tracks von zumeist Wiener Techno-Produzenten. Eine solide unterhaltsame Stunde lang macht er wieder einmal schmerzlich bewusst, wie sehr die lokale Minimal-Szene am internationalen Parkett nicht existiert. Partys schmeißen funktioniert ja tadellos und fast schon inflationär. Die Tracks dieses Silberlings sind immer wieder ansehnlich entworfen und geschliffen. Aber wo bitte […]
Huggable Dust
Wenn es die eine Geschichte über einen Künstler zu erzählen gibt, der noch dazu nicht immer Scheinwerferlicht im Gesicht und rot gefärbten Stoff unter den Füßen hat, dann ist es legitim, diese erneut zu erzählen. Marty Anderson hat Morbus Crohn. Er muss einen Haufen Medikamente zu sich nehmen, kann nicht touren. Nach 2005 gibt es […]
Cosa Astral
Unter dem Namen El Guincho und großem Blog-Geklatsche hat der Spanier Pablo Diaz – Reixa Anfang des Jahres ein Album veröffentlicht, das sich unter Zuhilfenahme von Sampler und aus allen Winkeln der Erde angewehten Materialien wie Calypso, Tropicalia, einer äthiopischen Steel – Drum – Band und allgemeinem Karibik – Flavour eine globusumspannende Partymusik mit ganz […]
Crystal Antlers EP
Leicht psychedelischen, stark in Richtung 70er gedeuteten Rock gibt’s von den Crystal Antlers auf ihrer ersten EP. Fährt angenehm und dicht und überrollt damit nicht nur einiges an möglichen Feinheiten, sondern letztlich auch alle Zweifel.
Freiheit
Nicht unspannend, wo Curse, der selbsternannte Philosoph und Moralist unter den Deutschrappern, mit „Freiheit“ nach drei Jahren Veröffentlichungspause angekommen ist. Stilistisch bewegt sich der große Storyteller wie eine stehende Welle. Trotz scheinbarer Bewegungslosigkeit gänzlich unstatisch. Mit Marius Müller-Westernhagen-Samples und einer Gästeliste mit Namen wie Nneka, Silbermond, Patrice oder Xavier Naidoo sorgt das Album gerade außerhalb der deutschen HipHop-Szene für Beachtung – innerhalb wird manchem die eine oder andere Ecke und Kante fehlen. Trotzdem ist das Album jenseits der 08/15-Skala der Spielzeit 2008. Der Status Curse wird zementiert – mit unbestrittenem Pop-Appeal lassen sich diesmal vielleicht neue Hörerschichten erschließen.
Cities And Girls
Myra Davies ist Kanadierin. Nicht aus Vancouver allerdings, oder Toronto, oder Montreal, sondern aus Banff, einem Kaff in den Rocky Mountains das in erster Linie ob seiner touristischen Anziehungskraft bekannt ist. Für ihr Debütalbum hat sie ihre Fühler über die Dorf-, Landes- und Kontinentgrenzen hinaus bis nach Deutschland gestreckt und sich Alexander Hacke geschnappt. Schon in der Vergangenheit konnte man ihre Fühler da finden, nämlich bei Gudrun Gut, mit der Myra Davies gemeinsam die Albenreihe „Miasma“ veröffentlicht hat. Jetzt aber zu „Cities And Girls“: elektronischer einfacher, aber sehr wirkungsvoller Sound, sprachgezeichnete Geschichtenbilder und ein spannendes Ergebnis, das nach aktivem Zuhören verlangt.