Kategorie: Musik & Club

Musik & Club

Alles verloren

Dass sich hinter dem den Wien-hype verballhornenden Pseudonym Binder & Krieglstein primär der Musiker Rainer Binder-Krieglstein verschanzt, dürfte mittlerweile bekannt sein. Dass der steirische Producer aber auch auf eine abwechslungsreiche Vergangenheit als Drummer der Avantgarde-Noisemetal-Combo Fetish 69, der verschwundenen Alternative-Hoffnung Sans Secours und des abseitigen Downbeat-Projekts Toxic Lounge hat, ist weniger geläufig. Doch genau diese […]

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Songs for the Young at Heart

Nur ein Zyniker könnte dieser Platte etwas Böses wollen. Zwei Väter gewordene Tindersticks versammeln eine internationale All-Star-Riege, um dem willigen Indie-Connaisseur in der Kindheit lieb gewonnene Melodien, Texte und Lieder erneut zu unterbreiten. Wer nicht mit britischem Funk und Fernsehen aufgewachsen ist, wird das Ursprungsmaterial nicht unbedingt kennen, das tut der sympathischen Sammlung aber keinen […]

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Foley Room

Nachdem Amon Tobin den Soundtrack für das Videospiel „Splinter Cell – Chaos Theory“ fertig gestellt hatte, zog er sich erst mal zurück und machte dabei eine folgenschwere Entdeckung, die so genannten „Foley Rooms“. In diesen werden diverse Geräusche für Filmproduktionen produziert. Das inspirierte den Meister der elektronischen Klänge derart, dass er sich kurzerhand mit einem […]

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Drums and Guns

Verarbeitete und immer noch schwelende Traumata, Mörder, Biblisches: Low mögen nicht mehr ganz so leise treten wie einst, die Inhalte sind aber die gleichen geblieben. Sonst haben sich in den letzten Jahren bei dem Trio aus Duluth, Minnesota nicht eben wenige Veränderungen ergeben. Dabei lautete die Devise immer, zwar zwei Schritte nach vor zu gehen, […]

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Myths of the Near Future

Über diese Band muss wohl kaum noch etwas gesagt werden. Wer in den vergangenen Wochen nicht ganz blind und halbtaub durch die Popkultur gestolpert ist, dürfte mit ziemlicher Sicherheit über die Klaxons gefallen sein. Das Debütalbum der drei Herren bringt nun Überraschungen, Rave bekommt man hier nämlich noch weniger zu hören, als es ohnehin schon […]

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Yours Truly, Angry Mob

Die beste Nachricht zuerst: Das zweite Album der fünf Freunde aus Leeds kommt ohne schmockige Headbanger-Schnulze aus. Beim Debüt „Employment“ aus 2005 war das mit „Oh My God“ noch anders. Überhaupt kann man feststellen, dass diese Platte vergleichsweise gut geraten ist. Gereicht wird klassischer Britpop, teils geisterhaftes Erbmasse-Surrogat der Marken Supergrass und Blur, jedenfalls aber […]

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All of a Sudden I Miss Everyone

Dieser Pathos, dieser Schmerz, und dennoch: Da wartet ja förmlich wieder eine ganze Sonne am Ende des Tunnels. Keine Frage, diese vier Texaner sind die Romantiker des Postrocks. Man muss zwar gestehen, dass ihnen bei allem vorhandenen Talent – oder darf man hier schon von einer Gabe sprechen? – der echte Durchbruch zurecht erst mit […]

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Lucky Boy

Das nächste heiße Eisen von Ed Banger, dem zum Hochofen gewordenen Pariser Label für fett-geile Posermucke mit eingebautem Partyalarm: DJ Mehdi, der in seinem Heimatland nach diversen Kollaborationen und Produktionen für Acts wie MC Solaar oder Super Discount (auch die übermächtigen Daft Punk sind ihm referenzmäßig irgendwie in den Lebenslauf geflutscht) und als Top-DJ längst […]

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Lie Lover Lie

Geadelt wurden sie bereits, die vier aus Los Angeles, und zwar von keinen Geringeren als Franz Ferdinand. „Aktuelle Lieblingsband“ war da von Alex Kapranos und seinen Kumpanen zu vernehmen. Kein Wunder also, dass The Blood Arm vor Selbstvertrauen nur so strotzen und gleich mal lauthals verkünden: „I like all the girls and all the girls […]

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New Magnetic Wonder

Elijah Wood goes Pop also: Nicht nur, dass der Schauspieler mit dem ewigen Bubengesicht im Biopic „The Passenger“ Iggy Pop in dessen jungen Jahren verkörpern wird, er nennt jetzt auch ein kleines Plattenlabel mit dem etwas unglücklich gewählten Namen Simian Records sein eigen. Und mit seinem ersten Release konnte der 26-Jährige gleich einmal so etwas […]

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Pocket Symphony

Air sind zurück. 18 Monate sollen sie an ihrem neuen Album gefeilt haben und die langwierige Wertarbeit macht sich bezahlt, denn sie führt zurück zur Qualität der Anfänge. Auf „Pocket Symphony“ bleiben sich Jean-Benoît Dunckel und Nicolas Godin selbst treu, und zwar so konsequent, dass einem dieses außermodische In-sich-selbst-Kreisen Respekt abringt. Air sind ein kleines […]

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Trees Outside the Academy

Thurston Moores zweite Song-LP kommt nahezu ohne Verstärker – Missbrauch aus. Nähme man von handelsüblichen Sonic-Youth-Krachern den elektrifizierten Rockband-Ballast weg, sie würden vermutlich ähnlich zart und zwingend wie die hier versammelten Songs klingen. Nach kolportierter Umtriebigkeit im Hippie-Freak-Folk-Millieu, war es nahe liegend, dass Thurston mal mit einer intim versponnenen Packung daherkommen würde. Jetzt ist sie […]

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Preparations

Scott Herren besinnt sich auf frühe Großtaten. Nachdem ihm zuletzt das mit Gast-MCs vollgeparkte Album „Surrounded by Silence“ mit seinen damit einhergehenden Rap-Plattitüden eindrucksvoll entglitten und der Nachfolger „Security Screenings“ nur als Füllmaterial und Pseudo-Album zu verstehen war, wird jetzt wieder eindrucksvoll am fast durchwegs instrumental gehaltenen Cut-up-Hip-Hop und gut gelaunten Häcksler-Funk des Debüts angeknüpft. […]

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Worn Legs

Genaues Zuhören lohnt sich gerade bei leiseren Stimmen. Das bestätigt Ben Martin mit „Worn Legs“ in eindrucksvoller Manier. Dem Sankt Pöltener, der sich solo wie auch mit Band mit ambitioniertem Liedgut einen Namen gemacht hat, ist ein stimmiges Indie-Pop-Album gelungen, auf dem das Herz eines echten Singer/Songwriters schlägt. Dabei agiert der Musiker erfreulich klischeefrei. Er […]

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Die einsamen Häuser

Dieses Mal sind es also fast schon ganze Sätze. Mit der Grammatik wird freilich noch zielsicher jongliert, es soll ja was hängen bleiben, oder? Aber auch wenn David Lipp den ausformulierten Gedanken nicht unbedingt würdigt, will er natürlich nicht nur mit seinen charmanten, traurig-trashigen elektronischen Spaziergängen Spuren hinterlassen. Nein, der Künstler will uns etwas sagen. […]

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Pop Arif

Ein Mann mit melancholisch gestimmter Gitarre. Sehnsucht und Spurensuche. Karuans zweites Album „Pop Arif“ setzt unzählige Assoziationen frei und wahrscheinlich treffen viele davon auf den Nachfolger seines hervorragenden Debüts „Dohuki Ballet“ auch zu. Denn der Wiener mit persischen Wurzeln hat sich ganze fünf Jahre Zeit dafür gelassen. Zeit, in der er, wie wir erfahren, nicht […]

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Her.Barium

Lass die beiden Schwestern Tanja Pippi (Gesang, Gitarre) und Angy (Schlagzeug) aus irgendeinem gottverlassenen Nest in Deutschland eine Adrenalin-Leitung direkt in dein Herz verlegen! Schmeißen wir die beschissenen Abgeklärtheiten aus dem Fenster und lassen wir uns mit diesen 13 Ausbrüchen volllaufen. Bis oben hin. Wut! Zärtlichkeit! Rage! „Too Dumb to Love“! Ja! „You Look Like […]

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American Gangster

Rechtzeitig zum Erscheinen des Films gleichen Namens kommt die fleischgewordene Symbiose aus Streetwear und Businessclass mit einem Album, das sich gerne – ganz das Marketinggenie, das Jay-Z nun einmal ist – ein „Inspired by Ridley Scott“ auf die Außenhülle kleben möchte. Wie Denzel Washington in „American Gangster“ erzählt uns Shawn Carter die Geschichte vom Aufstieg […]

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Das mit dem Auto ist egal …

Seit Jens Friebe vor drei Jahren irgendwo in Berlin aufgetaucht ist, bewegt er sich mit seinem verqueren Elektro-Pop auf den Bühnen des deutschsprachigen Raums wie Adriano Celentano auf denen von Kreuzfahrtschiffen: Nah am Kitsch und noch näher am Abgrund. Wen das bisher schon wahnsinnig gemacht hat, der wird auch mit Friebes neuem Album keine rechte […]

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Wild Mountain Nation

Eine Band mit tausend Ideen aus der Stadt, die nie müde wird, unsere Ohren mit guter Musik zu verwöhnen – Portland, Oregon. Wie schon im Albumtitel angedeutet, visieren Blitzen Trapper ein Hinterwäldler-Niemandsland an, in dem sie sich ungestört auf ihrer Vier-Spur-Maschine austoben können. Das Resultat klingt, als hätten sie vier Becks (ich meine den „Loser“) […]