Dem Reiz der expliziten Dinge erliegen wir viel zu selten. Lieber rekeln wir uns in allerlei Komplexitäten, mühen uns an Begrifflichkeiten ab und versuchen, uns selbst die Welt zu erklären.
Dem Reiz der expliziten Dinge erliegen wir viel zu selten. Lieber rekeln wir uns in allerlei Komplexitäten, mühen uns an Begrifflichkeiten ab und versuchen, uns selbst die Welt zu erklären.
2008 ging Laura Marling als eine der jüngsten Künstler, die je für den Mercury Prize nominiert waren, in die britische Pop-Geschichte ein – und schon damals wurde sie gern als »die neue Kate Bush« oder »Die neue Joni Mitchell« apostrophiert. Gerade die letzte Assoziation drängt sich auch angesichts ihres zweiten Albums »I Speak Because I […]
All you need is love
Der Isländer Andri Snær Magnason hat eine saftige SF-Dystopie über Liebe, Tod und Kapitalismus geschrieben. Wer nochmal wissen will, wie Island (respektive die Welt) in eine Finanzkrise schlittern konnte, kann es hier nachlesen.
Es sind keine schnellen, urbanen Bilder, die die japanische Autorin Banana Yoshimoto in ihrem neuen Erzählband „Mein Körper weiß alles“ entwirft.
Also, da hast du eine Geschichte vor dir, so mit Privatdetektiv, der mit der Polizei regelmäßig seine unliebsamen Wickel hat und sich in der Kollegenschaft der Bullerei voll auskennt. Und dann stolpert dieser Detektiv, rein zufällig quasi, in einen Mordfall.
Martin Walsers aktuelle Novelle ist ein typisches Alterswerk.
Zu Beginn sind für den israelischen Geheimdienstler die Fronten klar:
Es ist – wie alles von Amélie Nothomb – ein Buch, das man in einem Zug durchliest:
Wer „Dopezilla“ unter dem Bett hervor holt, Garfield auch beim zweiten Mal hinschauen immer noch nicht lustig findet und Sätze wie „Während ich deine Mail las, liefen mir die kalten Schauer wie hechelnde, kleine Langläufer über den Rücken“ schreibt, hat schon gewonnen.
Provinz ist bekanntlich überall, in der Provinz kennt jeder jeden, und Provinz ist auch im Internet, wohin sich der Held und Raststätten-Hausmeister gerne vor seiner feindlichen Umwelt im Tiroler Heimatdorf und der Großstadt Wien flüchtet.
Malträtierung von Kindern findet vor allem in geschlossenen Systemen statt, das zentralste ist die Familie.
Die sauertöpfische Selbstreflexionsphase des ausgebrannten Literaturstars Marten nach dem Verlassenwerden durch Gioia wird jäh von einem andersgearteten Masochismus durchbrochen:
Affenhitze in Palermo. Zwei Autos stehen sich in einer engen Gasse gegenüber.
Der Sizilianer Andrea Camilleri ist der Altmeister der italienischen Kriminalromane und so etwas wie das literarische Gewissen des Stiefels.
„Daniel Kehlmanns Geheimnis“ will das Buch lüften – woraufhin böse Zungen fragen würden, warum gerade dieser Autor überhaupt eines haben sollte: Seine Prosa gibt sich gefällig und erschließt sich fast willfährig. Nein, rätselhaft scheint Kehlmann nicht.
Malender Code
Programmierer und Gestalter treffen sich. Manche sind sogar beides und wieder andere wollen einfach nur schauen. Und alle zusammen haben ihre Freude mit diesem Buch.
Rudolf Inderst und Daniel Wüllner nehmen sich das 2004 erschienene Buch »Difficult Questions About Videogames« zum Vorbild und haben das Projekt auf Deutsch noch einmal durchgespielt.
Jetzt ist es also da, das Buch zur Unibrennt-Bewegung, oder wie die HerausgeberInnen einschränken: ein »polyphones Stimmungsbild« der Proteste ohne den Anspruch, ein »von der ganzen Bewegung abgesegnetes Kompendium« zu sein.
Passend zu den aktuellen Missbrauchsaffären erscheint jetzt mit „Vatikan AG“ das nächste Dokument katholischer Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis.
Macht(lose)-Fantasien
Der Traum ein großer Held zu sein, für höhere Werte ein zu stehen, ein Erretter, ein Erlöser. Mark Millar und John Romita Jr. machen Meta-Fleisch aus dieser Fantasterei. Und töten sie.