FINGERSCHNIPPEN DES TODES
SOULJA BOY IST GERADE MAL 17 JAHRE ALT UND HAT MIT SEINEM HIT „CRUNK THAT“ EINE TEILS HEFTIGE DEBATTE ÜBER DIE ZUKUNFT VON HIPHOP AUSGELÖST.
FINGERSCHNIPPEN DES TODES
SOULJA BOY IST GERADE MAL 17 JAHRE ALT UND HAT MIT SEINEM HIT „CRUNK THAT“ EINE TEILS HEFTIGE DEBATTE ÜBER DIE ZUKUNFT VON HIPHOP AUSGELÖST.
Eine junge Frau im Russland nach der Wende – ihre Sehnsucht gilt dem „Westen“, mehr noch als die geographische Region ist es das Versprechen auf Freiheit, ein selbstbestimmtes Leben und Wohlstand. Sie macht sich auf den Weg, eine Lüge verhilft ihr zur Ausreise: Ein österreichischer Frauenorden sucht nach Novizinnen. Es verschlägt sie nach Tirol, in […]
Für seine Kurzgeschichten „Die Nacht, die Lichter“ hat sich Clemens Meyer den diesjährigen Literaturpreis der Leipziger Buchmesse geangelt. Geht total in Ordnung, denn in nahezu erdrückender Präzession nähert er sich dem Leben, auf das bekanntlich hinter jeder Ecke sein Schicksal lauert. Ist es ein Rotterdamer Boxer, der sich durch zweitklassige Kämpfe schlägt, ein Arbeitsloser der […]
Ja eh, reine Herzensangelegenheit. Der Bremer Stadtmusikant Stefan Bodzin liefert mit dem schwülstigen Titel sein Langspielerdebüt ab und legt damit gleichzeitig auch den Grundstein für sein noch schwülstigeres Label Herzblut. Erstaunlich, wie furztrocken dann die Platte anfängt („Mondfahrt“), wie unbestimmt flirrend dann ein Shuffle-mäßiges Arrangement sein kann („Planet Ypsilon“) oder wie betörend sich die Spirale […]
Nicht nur wegen dem schnell verliehenen „Jurgen Pronto Preis für das beste literarische Debut des Jahres“ sorgt das Buch des 1982 geborenen Reinhard Kaiser-Mühlecker für Aufsehen. Vielmehr überzeugt sein Umgang mit Sprache und Stil. Verdachtsmomente einer autobiografischen Färbung kommen auf, erhalten aber keinen Raum, sondern werden von der deskriptiven, präzisen Sprache in den Hintergrund verdrängt. […]
Kürzlich, bei ihrem Konzert im Wiener Planet Musik im Rahmen des Gravity-Festivals, erklärte Khalea Maricich, es ginge in ihren Songs in erster Linie darum, „how fucked up my heart is“. Nachdenkliche, traurige, persönliche und überschwängliche Liebeslieder bestimmen dementsprechend das Repertoire der Künstlerin. Auch auf dem nun wieder veröffentlichten Album „Love Songs“.
In drei hochpoetischen Prosaverdichtungen werden die geschlechtliche Überformung von Macht und Rollenzuteilung dekonstruiert sowie wahnhafte Lieben „behandelt“: In der ersten ringt eine Frau mit schweren Verbrennungen um ihr Bewusstsein, während politische Brandsätze und wiederkehrende Stimmen der Bombenopfer von Hiroshima ihr Gedächtnis bestürmen. „Die lecke Rede“ begegnet dem realitäts- oder fantasiedominanten Ehemann mit Vokalauslassung, ehe Hannah […]
Blackfield, das sind Porcupine-Tree-Sänger Steven Wilson und Aviv Geffen. Album Nummer zwei gibt sich wiederholt betont entspannt und zurückhaltend, so wird fast jeder Song von Streichern untermalt, was auf die Dauer einfach zu viel des Guten ist. Nicht falsch verstehen, Titel wie „Once“ oder das positiv strahlende „Christenings“ machen Laune und wollen gehört werden. Auch […]
“Would you ever be my fucking boyfriend?” singt Inara George mit glockenheller Stimme über zarten Beats ein Lied über einen Herren, dessen Mitteilungsbedürfnis in Gefühlssachen gar zu wenig ausgeprägt ist. Es geht auf dem ersten, selbstbetitelten The-Bird-And-The-Bee-Album also doch etwas weniger harmonisch zu als beispielsweise Bandname und Plattencover suggerieren wollen. Das Album des US-Duos klingt […]
Das Monster der Jugend
David Lapham veröffentlicht wieder monatlich: "Young Liars", eine neue Serie mit viel Potential. Aber kann Lapham aus seinem eigenen "Stray Bullets" Schatten heraustreten?
Was passiert, wenn sich vier Brooklyner Hipster mitsamt ihren Schnauzern auf die Suche nach etwas Unverbrauchtem machen? Yeasayer sind im Orient und in Indien fündig geworden und weben kleine und große Percussionsgerätschaften in ihre psychedelisch-wabernden Soundozeane ein. Klassisches Schlagzeug gibt nur stellenweise, stattdessen eher ein grobes Gerüst synkopischer Impulse. Dazu gesellen sich fein gewobene, mehrstimmige […]
Festlegen? Nein danke!
Im zehnten Jahr entfernt sich Franz Reisecker weiter denn je von den Ursprüngen seines Soloprojekts Lichtenberg – und schließt doch den Kreis zu den Neunzigern. Unterstützt von einem Who Is Who des avancierten heimischen Pops.
Scud! Verdammte Scheiße, Scud ist wieder da! Zehn Jahre ist es her, das Rob Schrab die Serie zur Seite gelegt hat, weil er mit ihr nicht zufrieden war! Scud! 1994 war das Jahr in dem der Einweg-Attentäter-Roboter aus dem Automaten das erste Mal zu sehen war, auf den Seiten von "Scud The Disposable Assassin" Nummer […]
Michi Duscher und Marc Muncke machen gemeinsam seit 1998 als Villalog Musik. Kraut um genauer zu sein. Gemeinsam mit Bernhard Fleischmann und dem japanischen MC Teppei Ozawa haben sie nun ihr neues Album aufgenommen. Die beiden Hauptmerkmale ihrer Musik sind dabei erhalten geblieben: Zwischen treibend und fließend ist er Energiezustand angesiedelt, so richtig ruhig geht […]
Als Leser einer Geschichte steht man immer wieder, ob bewusst oder unbewusst, vor der Frage in wie weit man vom Autor direkt adressiert wird. Die "vierte Wand" ist dabei das zentrale Schlüsselwort beim Comic. Brian Ralph nimmt die einfachste, die direkteste Route. Schon vom ersten Panel in "Daybreak" wird der Leser zum Bestandteil der Handlung, […]
BCSB hatten Anfang bis Mitte der Neunziger schon einige Releases auf kleinen, heimischen Labels. 2004 zum Quartett aufgestockt, gibt es auf dem nun veröffentlichten Album Energie, Gitarren härterer Gangart, die Betonung auf den Bass (auch der Gitarren) und einen gelungen erdigen Sound. Genres: Hardcore mit ein bisschen Metal und so. Schön ist der immer noch […]
SIXTIES-POP MIT STIL
GITARRE, BASS, SCHLAGZEUG UND REFERENZEN WIE BEATLES UND KINKS. KLINGT NACH NOCH EINER UNVERBESSERLICH NOSTALGISCHEN BAND. GENAU DAS SIND DIE BISHOPS AUCH, IHR DEBÜTALBUM IST ABER TROTZDEM GUT.
Mit "Popo" legen Die Türen ein versiertes, partytaugliches, aber zu keinem Zeitpunkt einfaches Album vor. Dabei sind die Versatzstücke eigentlich klar: Die Türen bewegen sich in einem musikalischen Umfeld, das in letzten Jahren etwa von Superpunk oder auch dem Moneybrother bearbeitet wurde. Eindeutig Soul, eindeutig Pop. Diesmal aber wieder mit deutschen Texten. Diese und musikalisch […]
Und jetzt sind wir endlich bei der guten alten Riot-Mucke. Schießt mir mit Schrotkugeln in die Jeans, ein Stück Musik, als Soundtrack zum Weltgeschehen durchaus geeignet. Energetisch, politisch, frech und gerade deswegen gut. Und gescheit.
Seit September 2001 und den darauf folgenden Handlungen der US-amerikanischen Regierung, ist es zumindest in Europa gesellschaftlich akzeptabel geworden eine Anti-U.S.A.-Position zu beziehen. Die groben Verallgemeinerungen, die dafür oft betrieben werden, müssen sich dadurch auch keiner besonders kritischen Opposition stellen. Wie sieht es jedoch mit der Meinung einer Person aus, die beinahe ihr ganzes Leben […]