Jazzanova aus Berlin präsentieren nach sechs Jahren ihr zweites Studioalbum. Als Nachfolgewerk zum vertrackt spannenden NuJazz-Konglomerat „In Between“ überrascht es positiv und offenbart das reichhaltige Repertoire des sechsköpfigen DJ- und Produzentenkollektivs. Soul war in ihrem Schaffen zwar schon immer in Elementen vertreten, hier bildet es aber den Ausgangspunkt dieser Kompositionen, die sich darüber hinaus mit […]
Kategorie: Musik & Club
Dead Serious
Hui, die Buben haben Spaß beim Musizieren. Und bei den Konzerten wird sicher getanzt und gesprungen und eine ganze Menge Bier verschüttet. Verständlich, hätte man wahrscheinlich selbst auch vor gefühlten zehn Jahren. Heutzutage hüpfen halt andere, jüngere. Ist ja auch gut so. Und im Grunde funktioniert dieses Album von IPK genau wie die letzten. Zuerst […]
Dirt Don’t Hurt
Damaged Goods sorgt ja eigentlich im Optimalfall dafür, dass prächtiger Krach gut verpackt und schön promotet aus dem Vereinigten Königreich in die Welten geschippert wird. Diesmal liegt man allerdings weit daneben: Holly Golightly – nach der Hauptfigur in Capote’s B.A.T. – and The Brokeoffs (Laywer Dave) bedienen sich auf „Dirt Don’t Hurt“ eher kaum an […]
Live At Home
Boys and girls, die ihr nach historischer Bildung dürstet und nur noch mit klingendem Plastik versorgt werdet: This is Krautrock! Jenes ebenso reizvolle wie damals unterschätzte deutsche Phänomen hat Anfang der 70er eine Vielzahl höchst feiner Scheiben im Spannungsfeld zwischen akademischer Bemühtheit und experimenteller Weitsicht beschert. Jane zählten zu den Marktleadern. Diese Scheibe ist exzellent […]
Xoxo, Panda And The New Kid Revival
Vor rund zwölf Jahren wurden Marc Bianchi und Conor Oberst – auch schon hier in Europa – als neue Hoffnungsträger der US-Musikszene gefeiert. Während der Bright Eyes-Folk daraufhin sogar Hitparaden stürmte, blieben die sechs Indietronic-Alben von Her Space Holiday eher einem kleineren Hörerkreis vorbehalten. Das könnte sich mit dem neuen Longplayer ändern. Der Einzelkämpfer Bianchi […]
Pram Town
Darren Hayman hat in letzter Zeit zwar einiges veröffentlicht, am Bekanntesten ist er aber wohl immer noch als Sänger von Hefner. Sein Spezialität sind Indie-Pop-Songs mit intelligenten, spitzen, immer wieder auch humorvoll sexuell aufgeladenen Lyrics. Für „Pram Town“ versammelt er alte Bekannte und frische Musiker, um Songs aufzunehmen, die von Pram Town handeln, wie Harlow, […]
Welcome To Mali
Nachdem in unseren Breiten die Migration aus Afrika noch nicht so umfangreich wie etwa in Frankreich und England angekommen ist, dürfte dieses blinde Ehepaar aus Mali hier am ehesten als Partner von Herbert Grönemeyers WM-Song 2006 bekannt sein. Anderswo wurde ihr Musik-Hybrid aufmerksamer verfolgt. Kollaborationen mit Manu Chao, M und den Scissor Sisters zeigen, dass […]
The Reckoning
Zu Beginn könnte man denken, dass all diese dauernd sterbenden Country-Sänger irgendwie – und vor allem ohne Historie – ein wenig mühsam werden. Kasey Anderson macht zunächst selbigen Eindruck, durchbricht diese Annahme aber spätestens mit dem zweiten Track von „The Reckoning“ und beeindruckt durch geeignete Lyrik und einer wirklich wunderbaren Instrumentalisierung. Im Großen und Ganzen […]
Timeline
Du wolltest immer schon ein Proggie sein, scheißt auf die heutige Plastikware der Industrie und musst nach Starmania zur Therapie ins Wirtshaus? Das ist dein Einsteiger-Paket: Die Best Of-Box von Ayreon, dem holländischen Progressive Metal-Projekt, das alle Stückeln spielt. Ein delikater, betörender Streifzug durch den Kreativ-Musikkosmos.
Freedom
Schon seit einigen Monaten geistern im HipHop einige europäisch anmutende Gedanken herum. Autotune, Trance-Synths und Europop-Beats sind seit Kanye Wests Album „Graduation“ regelmäßige Gäste in den US-amerikanischen Charts geworden. Damit geht teilweise ein Imagewandel Hand in Hand. Statt Ghetto setzt sich zunehmend Pop fest. Bei Akon stellte sich außerdem heraus, dass seine Vergangenheit nicht immer […]
Ancestor
Das offen getragene, lange Haupthaar und die ärmellosen T-Shirts der Protagonisten offenbaren auf den ersten Blick, wes Geistes diese jungen Herren sind. Bislang ist Thomas Kelly Webb eher in der Sparte Singer/Songwriter aufgefallen. Nun hat er ein paar Gleichgesinnte um sich geschart, die sie mit ihm auf Ahnenforschung begeben. Die beginnt beim Blues-Rock der späten […]
Tail Swallower and Dove
Es ist ein langer Weg zur endgültigen Erkenntnis über die Aussagekraft dieses Post-Hardcore Brockens. Statt unentwegtem Dauerfeuer lebt die Platte ein Zusammenspiel aus laut und leise, mit vielen dramaturgischen Feinheiten und Einfällen, die selbst vor Elektronik nicht Halt machen. Mehr denn je ihrem Bandnamen verpflichtet, ist „Tail Swallower and Dove“ daher alles andere als ein […]
4th Dimension
Die finnische Musiker-Legende Jimi Tenor und das afrikanische Kabu Kabu-Kollektiv haben wieder ein Album eingespielt. Wie schon auf dem ebenfalls gemeinsam fabrizierten Vorgänger „Joystone“ gibt’s auch auf „4th Dimension“ wilden Soul-Jazz-Big-Band-Funk mit anspruchsvollem Afro-Beat-Einschlag. Solide Weiterführung einer augenscheinlich befruchtenden Zusammenarbeit!
Vagabonds
Die Landstreicher aus Amsterdam befinden sich seit Jahren im Fokus der sogenannten holländischen Roots-Szene, in der sich heute wie früher ganz rootsmäßig an Folklore, Punk, Rock’n’Roll, Blues und Country vergriffen und dem Ganzen eine zeitgemäße Note gegeben wird. T-99 lassen sich hörbar von so einigem inspirieren und geben wieder was ihnen in die Wiege gelegt […]
Moonwink
Das ist Indie-Pop wie man ihn kennt, amerikanischer und ein wenig schräger könnte man sagen. Allerdings lässt der ausgefallene Aufbau der verschiedenen Stücke auf „Moonwink“ einwandfrei darüber hinwegsehen, dass die Scheibe durchgehend im selben Schlagzeugtakt hinunterläuft, was wiederum an eine eigene Art Soft-Surf-Rock erinnert. Neben diesen Eindrücken kommt ab und an der Moment, in dem […]
Lo
Wenn auch etwas sperrig, passt der Projektname durchaus zur Musik. Dreizehn lächelnde Buddhas hätten wohl ihre glücksbeduselte Freude an diesem Album. Hier werden sanfte Drones und schwelgerische Synth-Flächen mit jähem Lärm und kleinen Beatgewittern konfrontiert. Weder hässlich noch schön, sondern etwas jenseits der beiden – das kommt zumindest meiner beschränkten Vorstellung von Zen-Buddhismus nahe. Die […]
Live in concert EP – Roskilde Festival 2007
Dass man bei Anders Trentemøller sowohl als Radiohead-verehrender Indie-Hörer wie auch als Carl Craig-Techno-Jünger gut aufgehoben ist, dürfte sich herumgesprochen haben. Da wundert es einen kaum, dass der mittlerweile wohl erfolgreichste dänische Produzent nicht nur in Clubs, sondern auch auf eher rock-orientierten Veranstaltungen und Festivals seine Musik zum Besten geben darf. Vier Live-Stücke aus dem […]
Hydraulic Son
Miyagi. Dieser Name dürfte bei den meisten nur Ratlosigkeit hervorrufen, aber – und so viel sei schon jetzt verraten – ihn sich auf seiner Alben-Einkaufsliste zu notieren, lohnt sich: Miyagi, das ist ein Schmelztiegel aus Disco-Punk, Folk- und Indie-Rock; der über weite Strecken zu rhythmischem Kopfnicken und Fußwippen verpflichtet. Neben ihrem Gefühl für catchy Arrangements […]
Little Hells
Manche kommen bei Marissa Nadler etwas vorschnell mit dem Vergleich zu Joanna Newsom. Der Wert von Nadlers musikalischen Pretiosen mag ähnlich hoch sein, die träumerische Leichtigkeit der Arrangements vielleicht eine Gemeinsamkeit. Doch Nadler handelt mit einer eigenen Währung: Dem Schmerz. Einem Schmerz, der in filigraner Instrumentierung und mit Nadlers ätherischem Gesang eine Erhabenheit erfährt, die […]
Insult to Injury
Mit „Insult To Injury“ liefert das Nachfolgederivat der fantastischen Punkband The Prefects aus Birmingham ein verstörendes, komisches, schwer klassifizierbares, intelligentes und interessantes Rockteil. Melancholie, jede Menge Sarkasmus, musikalische Skills, drei Dekaden Erfahrung (welche die Band auch schon als Vorband von Nico, Bo Diddley und The Clash lärmen haben lassen) und mit Robert Lloyd ein charismatischer […]