Es ist nicht nötig, das österreichische Gegenwartskino auf sein miserabilistisches Zerrbild herunterzubrechen, um zu sehen, dass Darsteller/Regisseur Peter Kern hierzulande eine solitäre Position besetzt: Der im Neuen Deutschen Film verwurzelte Kern ist ein Populist ohne Publikum – und das ist nicht als Beschimpfung gemeint, außer für das Publikum. Gerahmt von einer Ludwig Hirsch-Ballade, besetzt unter anderen mit Helmut Berger, Jazz-Gitti und Manuel Rubey (wer hätte gedacht, dass die drei in derselben Dimension existieren?), erzählt sein neuer Film in ausgesucht großen, deutlichen Kinogesten die Geschichte vom alten Wäschereibesitzer Tritzinsky (Berger: ein bewegendes Nachbild), der dem angehenden Neonazi Axel (Lampl) erliegt, weil der ihn an eine Jugendliebe aus HJ-Zeiten erinnert.