Eine sozialdemokratische Familie in den 90ern, die nicht nur aufgrund der politischen Laufbahn des Vaters auseinanderzubrechen droht, eine jüdische Familie im Litauen der 40er Jahre, die beinahe vollständig vernichtet wurde und die Familie eines nationalsozialistischen Täters, die in die USA geflüchtet ist – das sind die Grundpfeiler einer österreichischen Geschichte, mit der wir bis heute nicht immer umzugehen wissen. Was Haslinger in sprunghaften Erzählsträngen zu einem Roman gebündelt hat, breitet Glawogger nun in Fragmenten, jedoch großflächig zu einem Spielfilm aus. Dies ist keine detailgetreue Literaturverfilmung, sondern das Denken derselben (eben österreichischen) Geschichte aus einer anderen Richtung und in anderen Bildern.