Soll niemand sagen, dass sich Steven Soderbergh nicht auf Paradoxa versteht: Nach einem futuristisch anmutenden 40er-Noir („The Good German“) und einem distanzierten Revolutionsepos („Che“) hat der verspielte idea man mit „The Informant!“ womöglich seinen perfekten, quintessentiellen Film gedreht – und doch nur eine genügsame Farce, die schon während des Nachspanns verblasst. Die Geschichte, die „The Informant!“ erzählt, ist zu verrückt, um erfunden zu sein: Mark Whitacre (vergnügt und ausgestopft: Matt Damon), ranghoher Angestellter in einem rohstoffverarbeitenden US-Konzern, begann Anfang der 90er Jahre unter hohem Risiko, das FBI über die Preisabsprachen seines Unternehmens zu informieren. Allmählich stellte sich heraus, dass der couragierte Aufdecker selbst nicht über jeden Zweifel erhaben war.

