Für sein neues – in Montreal aufgenommenes – Studioalbum lud sich Vic Chesnutt die Silver Mt. Zion Memorial Orchechestra & Tra-la-la Band und einige andere Constellation-Künstler ins Studio. Herausgekommen ist ein typisches Chesnutt-Album mit in erster Linie langsamen und ruhigen Nummern, die Geschichten erzählen, Traditionen aufgreifen und ausnahmslos funktionieren. Trotz all der Gäste ist „North […]
Kategorie: Musik & Club
Delta
Die Freestyle-Crossover-Fraktion wirft den Generator an und pfeift sich wieder einmal so rein gar nichts um schnöde Etiketten. Leider ist besagte Strategie schon reichlich abgestanden und ausgereizt – da helfen selbst extravagante Exkurse, wie sie die heimische Band Tough Motion auf dieser EP oft trickreich ins Spiel bringt, reichlich wenig. Power ist ausreichend vorhanden, den […]
Lost & Found (1998-2000)
Kleine flauschige Wölkchen ziehen auf. In den ausgehenden 90ern waren die Herren Tom Thiel und Max Lodenbauer mit Sun Electric eine respektable und verlässliche Größe im Bereich Putzigkeitselektronika mit starker Ambientschräglage. Mittlerweile machen die beiden – in den auch nicht gerade unprominenten Projekten Bus und Chica and the Folder beispielsweise – ja schon etwas ganz […]
The Final Sign Of Evil
Wer Sodom nicht kennt, ist ohnehin an der Zivilisation vorbeikutschiert worden. Für Banausen daher in aller Kürze: Diese Scheibe beinhaltet die neu aufgenommenen Songs der EP ”In The Sign Of Evil” (1985), gefertigt vom damaligen Line-Up mit Angelripper, Witchhunter und Grave Violator. Dazu noch Tracks von einem altem Proberaum-Tape und fertig ist richtig authentischer, kantiger, […]
The Hermulic Voluntary Band
Eine richtig schrullige Scheibe, angesiedelt irgendwo zwischen Prog, Folk und Rock, voll von skurrilen Ideen, verschrobenen Arrangements, introspektiver Exaltiertheit (hey, komme ich jetzt ins Feuilleton der FAZ? Nein?), raffiniertem Understatement, herzerwärmenden Anspielungen an die 70er-Götter Gentle Giant, fragilen Emotionen und sehr feine Songs schwedischer Prog-Schule. Kurz: ein Seelen-Retter.
The State Of Things
Ein Debütalbum mit Anspruch legt uns Jon McClure aus Sheffield vor, der gleich zum Einstand wenig missverständlich Finger & Stimme Richtung Bedeutsamkeit ausstreckt: "I am the Reverend / and I tell you ‚bout the state of things". Was folgt ist ein musikalisches Potpourri mit den Zutaten Lalala’s, Synthie-Kopfnickerpop, Funk-Gerüst-zum-drauf-Herumklettern, flinke, großteils klare Gitarren und polyrhythmische […]
Man On The Roof
Die Geschichte des jungen Mannes, der sich, angetrieben vom Wunsch, das eigene musikalische Schaffen in den Mittelpunkt der nicht vorhandenen Lebensplanung zu stellen, nach Veröffentlichung eines an sich denkbar positiv rezipierten Debütalbums ("Magpie", 2004) doch in der Versenkung verschwunden glaubt, diese Geschichte ist Stephen Fretwell nicht fremd – er kennst sie vielmehr als seine eigene. […]
Distortion
Stephin Merrit schafft es auch mit seinem neuen Album restlos zu überzeugen. Schon bei der zweiten Nummer "California Girls" ist jeder Zweifel beseitigt. Denn die Magnetic Fields legen hier nicht einfach über ihre Sounds und Songs ein wenig Rauschen (natürlich tun sie genau das), sondern arbeiten sich an den Implikationen ab. Popsongs – in jenem […]
Sad Looks, Cute Smiles
Blackout Problems sind drei Junge Herren, die sich seit rund drei Jahren einen Namen in der österreichischen Musiklandschaft machen. Sie selbst nennen ihre Musik Emo oder Screamo und eines ist klar: die drei haben sich die Messlatte auf Höhe der erfolgreichsten US-Bands gelegt. Bis auf kleine Schwächen bei den zwischendurch gesungenen Vocals sind sie dem […]
7 Things
Zugänge schaffen
seventhings.com ist ein Onlinelabel für den exquisiten Geschmack, das nun mit besonderen Zusatzangeboten in die Offensive geht. Artist Profile Tracks versorgen Interessierte genussvoll mit Wissen.
Memories Of Björn Bolssen
Weit draußen
Die vier jungen Musiker von Tupolev lassen mit „Memories Of Björn Bolssen“ alle Zuordnungen endgültig hinter sich und positionieren sich als höchstgradig eigenständige Band.
The Early / Garage Years
Vorweg: Es ist kein uneingeschränkter Hörgenuss, den der Konsum dieses Materials der damals (1995) gerade zu wahrnehmbarer Größe anwachsenden britischen Gruppe darstellt. Ein interessanter und aufschlussreicher freilich schon. So kann der Werdegang von Stücken wie "Cut Some Rug" (von der heimischen Vier-Spur-Aufnahme) oder "No.11 (Bluetonic)" nachverfolgt werden. Scheiß doch auf Ausproduzieren! Inmitten diese historische Quellenklangforschung […]
Rerededust The Doubts I Trust
Ich bin immer noch überzeugt, dass die Prärie überall ist, aber besonders in Wien und seiner weiteren Umgebung. Nach A Life, A Song, A Cigarette reitet da ein weiteres Kollektiv vom Horizont heran und macht es sich in jemandes Wohnzimmer gemütlich, um von der Liebe, dem Leben und den bedeutendsten Kleinigkeiten dazwischen zu singen. Trotz […]
In The Arms Of My Enemy
Wer Folk, Punk, Rock und Country mag, mag auch TV Smith. Auch wenn sich seit den letzten zwei Platten inklusive „In The Arms Of My Enemy“ vom Stil her nicht mehr ausschlaggebend viel geändert hat, ist UK’s TV Smith einfach Power, Ehrlichkeit und Orientierung in Form von Gitarrenmusik. Eine Menge Sing-a-longs und die gewohnten Hymnen […]
Tripping Horse
Anhänger des kultivierten Ausbrechens aus der Klischeekiste und dem Wettbewerb der Ähnlichkeiten sind hier definitiv am richtigen Ort. Die österreichische Formation Tripping Horse fahrt PS-stark ihre eigenwillige Interpretation modernen Metals – von reichlich gewagt bis reichlich ansprechend. Also: Originell, abgedreht, manchmal sehr überdreht. Gute Melodien, gute Scheibe.
Snakes And Arrows Live
Bei dieser kanadischen Götterband klingt wahrscheinlich schon das Einschalten der Verstärker virtuoser als der Output diverser Möchtegerns. Vorliegendes Live-Album der Tour zum Epos „Snakes & Arrows“ kommt gewohnt progressiv: drei Superkönner, eine Menge Hits und Klassiker, mitreißende Performance in endlos sprühender Energie. Pfeilgenial.
Asleep At Heavens Gate
Eines gleich vorweg: durchaus spannende Angelegenheit. Zumindest in der ersten Hälfte. Ganz werden die von „Harmonium“ bis „Chicago x 12“ geweckten Erwartungen im Durchlauf des Albums nämlich nicht eingelöst. Zu viel Indie-Ästhetik von der Stange zersetzt – eigentlich unerwartet – zusehends einen Arbeitsansatz, der sich durchaus als auf der Suche nach einer eigenen klanglichen und […]
Kunst.Stücke
Was ganz Eigenes hat Qwer da vorgelegt. Die Stimme eindringlich, das Reimschema und die Zeilenlänge angenehm variabel. Die Lyrics politisch, wortgewandt und verspielt. Sprachlich und technisch hat Qwer durchaus was zu bieten. Bei „Lebenslinien“ finden Sprache, Flow, Stimmlage und Beat zu einer schönen Einheit. „Fahrradgeschichte – Grossstadtdschungel“ hat den spannendsten Trackaufbau und arbeitet beharrlich auf […]
Osborne
Todd Osborn hat auch im echten Leben viele unerwartete Talente. (Was jetzt in echt? Alles selbst gebaut? Auch noch den ersten Longplayer?) Der kommt mit breit gefächertem Überschuss an technoider Versiertheit geliefert, abgeschmeckt mit Modebewusstsein und putzigen Elektro-Verzierungen. Da ist für jeden tänzerischen Gusto und jeden DJ etwas dabei. Dort gibt sich Osborne sportiv, dann […]
The Early Learning Of
Überdrehter Songwriter-Pop, der nach zwei Nummern zwar nicht an Humor und Gefühl, aber an Tempo verliert und damit insgesamt an Schwung und Faszination. Trotzdem feines Album, das wegen seiner Stimmungsschwankungen nicht immer durchgehört werden wird. Nicht zuletzt wohl für Fans der Hidden Cameras und ähnlich gelagerten Bands zwischen Pop und Carneval.