Jens Friebe liefert auch mit seinem neuen Album eine deutschsprachige Songsammlung und spielt sich ohne jede Peinlichkeit alltagsnah durch elf fein instrumentierte Nummern. Tendenziell hoffnungsvoller Pop mit guten Ideen und Spaß an der Sache. Das streckenweise Slogan- und Schlagerhafte steht dieser Musik erwartungsgemäß gut.
Kategorie: Musik & Club
Meet The Eels / Useless Trinkers
Nun also Best-of und B-Seiten der Eels. Dass Mr. E das Musikmachen gut kann und stilistische Breite ihm gut steht, ist bekannt – folgerichtig sind unter den neun Essentials auch wirklich nur feine – aber wohlbekannte – Nummern zu finden. Dafür sind die B-Seiten, Soundtracks und Raritäten tendenziell verzichtbar und nicht dazu geeignet, dem bekannten […]
The Bees Made Honey In The Lion's Skull
Das Musikgeschäft treibt doch überraschende, zumal Freude bringende Blüten: Gitarren-Virtuose Bill Frisell, der ja sonst im Jazz – hier leichtfüßig, da angenehm aufreibend – zu Werke geht und dem nach Arbeiten mit beispielsweise Naked City und stilprägender Umrührerei in den diversesten Töpfen ohne Zweifel der Titel Semi-Legende angetragen werden darf, ist von nun an den […]
Save Inside The Day
Baby Dee hat sich "Save Inside The Day" von Matt Sweeney und Will Oldham produzieren lassen. Allzu viele für die beiden typische Gitarren sind auf dem Album trotzdem nicht zu hören. Stattdessen ein Element, das in der Rezeption von Sweeney und Oldham – in den Credits als Bonnie ‚Prince‘ Billy – auch von mir all […]
How Low Can You Go?
Baby, sollte mich der Opener an den legendären Zodiac Mindwarp erinnern? Wenn es so gedacht ist, spreche ich hohes Lob aus für den heimischen Act. Kennern brauch ich ab diesem Zeitpunkt nix mehr erklären: Schweinerock, einfach gestrickt, geradeaus und fetzig bis zum Schlusspfiff. Mir fallen weitere Referenzen ein, mit denen ich mich toll wichtig machen […]
Seven Moons
Retrofizierte Rock-Götter am (Hand)werk im Ideenreich: Bassist und Sänger Jack Bruce (früher Cream), der einstige Stargitarrist Robin Trower und ein Album der Spitzenklasse. Eine raffinierte, nur vordergründig beschauliche Scheibe als Antithese zur Mainstream-Austauschbarkeit, die mehrmaliges Hören braucht, um sich richtig ins Hirn einzubrennen. Mondsucht-Gefahr.
Blink Of A Nihilist
Liebliche Melodien, nette Arrangements und eine sanfte Stimme. Dafür steht, kurz gesagt, B.C. Camplight. Der Singer/Songwriter aus Philadelphia komponiert alle Songs selbst und spielt die meisten der zahlreich vorhandenen Instrumente höchstpersönlich ein. Auf „Blink of a Nihilist“ hört man folgerichtig häufigen Klaviereinsatz, viele Strings und Chöre, ein Glöckchen da und dort und harmonische Percussion-Effekte. Dazu […]
Shifting Sands Of A Blue Car
Auf den ersten Blick ein ruhig angelegtes Folk- bzw. Singer/Songwriter-Spektakel. Der aufmerksame Musikkonsument versteht den Wink mit dem Zaunpfahl spätestens, wenn er das Cover in Händen hält. Eisenbahnschienen, die ins Nichts führen und so auf den heranrollenden Tiefgang schließen lassen. So weit so richtig, wären da nicht die durchaus interessanten Elektrospielereien im Mittelfeld. Feine Geschichte.
Molly Rhubarb/Brandenburg
Zwölf Jahre ist es her, dass Marco Haas gemeinsam mit Ulli Bomans Shrubbn!! gegründet hat. Nun machen die beiden wieder gemeinsam Musik. Musik, wie wir sie gerne hören und zumindest von Marco Haas aka T.Raumschmiere in letzter Zeit selten bekamen. Clubtaugliche, energiegeladene Tracks, die niemals glatt auf ihr Funktionieren beschränkt werden können, sondern immer genügen […]
The Absinthe Dreams
Vitalmechaniker der Metal-Modernisierung fahren heute immer einen waghalsigen Kurs: Entweder geraten sie in die Nähe des unnötigen Metalcore oder aber es wird alles retrofiziert und als neu verkauft. Diese Schweden hingegen machen kompromisslos ihre eigene Sache und klingen faszinierend anders, obwohl der Sänger an At The Gates erinnert und manche Riffs verdammt modisch sind. Trotzdem […]
Saturnalia
Klagelieder aus der Gosse
Den Grunge-Überlebenden Mark Lanegan und Greg Dulli gelingt als The Gutter Twins ein schmerzlich schönes Album.
Sylt
„Wichtig ist nicht was ich denke, sondern was du denkst!“
Kettcar gibt es ja nicht erst seit gestern. Kettcar, das ist die Geschichte eines Mannes, Marcus Wiebusch, die Geschichte eines Labels, Grand Hotel van Cleef, das aus der Notwendigkeit die eigenen Musik zu veröffentlichen gegründet wurde. Und Kettcar ist Geschichte – Musik, Text und gleichzeitig ein historisches Zeugnis einer Generation, die noch keinen Namen trägt.
Dwight Sings Buck
Bei uns vergleichsweise unbekannt, ist Dwight Yoakam in den USA ein großer Country-Star. Mit allen erdenklichen Folgen. Trotz seiner Erfolge – gerade in diesem Genre – blieb er fast immer hörenswert und ist das auch mit „Dwight Sings Buck“. Darauf gibt er Songs von Buck Owens, einem seiner großen Vorbilder, der 2006 gestorben ist. Klassische […]
Friends EP
Selbst Ween bekommen beim Griff ins Klo des billigen Sounds – unter anderem Eurodance-Klischees – nicht mehr als Scheiße. Sie schaffen es aber wie erwartet aus Fäkalien – sowieso eine Vorliebe der Band – Gold für den Zuhörer zu machen. Billige Casio-Sounds und -rhythmen passen perfekt zu den lyrischen Ergüssen, die bei Ween seit jeher […]
Voxtrot
Phantom Planet veröffentlichten 2002 mit „The Guest“ ein wunderschönes Indie-Pop-Album für einen ganzen Sommer, danach veränderte sich ihr Sound und wurde zunehmends sperriger. Die Single „California“, quasi zur Einstimmung auf die Hölle „O.C.“ benutzt, könnte ein Grund dafür gewesen sein. Voxtrot haben auch diese Momente für gefühlvolle Popsongs. Sie liefern ein Album ohne Aussetzer, das […]
Libertad
Allen Gerüchten über eine bevorstehende Guns N’ Roses-Reunion sowie Scott Weilands Drogenproblemen zum Trotz haben Velvet Revolver ihr Zweitwerk pünktlich abgeliefert. No na, könnte man auch sagen, sind die fünf Ex-Gunners bzw. -Pilots doch eine sogenannte Supergroup mit entsprechend minutiösem Marketingplan. Ebenso verlässlich strahlt „Libertad“ auch jene Heavyness aus, die man von Produzent Brendan O’Brien […]
Eardrum
Je nach Zeitrechnung ist dies Talib Kwelis mindestens drittes Soloalbum. Handelsübliche Feature-Jobs hat der Mann aus Brooklyn, NY, bereits dicke vorzuweisen, doch wirklich bekannt ist er für seine Platten mit Mos Def als Black Star und mit dem Produzenten Hi-Tek als Reflection Eternal. Mit „Eardum“ versucht er das eingeschlafene Genre „Conscious HipHop“ wach zu küssen. […]
Blessings from a Blackened Sky
Freunde, ich erachte Metalcore als entbehrliche Erfindung der Spaßgesellschaft. Die Vorarlberger Partie hat ihre Lektion bei allen Killswitch Engages dieser Welt überaus gut gelernt und eine Scheibe kreiert, die Erfolg haben könnte. Das beginnt bei den deftigen Stakkato-Parts und geht bei den genreimmanenten wutschnaubenden Vocals weiter. Neu ist da nix, orginell auch nicht, aber das […]
A Potion
Wie machen das die Belgier nur? In regelmäßigen Abständen bringt dieses kleine Land Künstler hervor, die sich auf den Weg begeben, ganz Europa mit ihrer Musik zu erobern. Sioens Melodien finden Ausdruck im Piano, zaghafte Streicher und eine präsente aber auch oftmals meilenweit entfernt erscheinende Stimme sorgen für eine fast greifbare Atmosphäre. Die Band spielt […]
Ridin Shotgun With…
Es gibt da Ecken in Erdberg, da herrscht praktisch noch der Wilde Westen. Zwischen den Branntweinern, Diskont-Supermärkten, Tankstellen und Billig-Bordellen, wo drogensüchtige Asoziale mit Luftdruckgewehren auf spielende Kinder schießen, haben vier Langzeitpunker den Surf/Hillibilly-Twang entdeckt und kombinieren ihn nun mit dem heimischen Hang zum Morbiden im wackelnden Dreiviertel-Takt sowie mit der glühenden Sonne des White-Trash-Credos. […]