Die heimische Formation Modula Nation besteht in erster Linie aus Ricardo Paz und Heinz Wallner und veröffentlicht mit „Rise Of The Nebula“ ihr Debüt. Neun vor Ideen und Sounds strotzende Stücke, die übersehen, dass die Zeit des /progressive rock/ dann halt auch schon wieder ein paar Jahrzehnte vorbei ist.
Kategorie: Musik & Club
The Sea
Auch The Sea können uns letztlich nicht erklären, warum wir uns Bands aus Deutschland – The Sea kommen aus Hamburg – oder Österreich anhören sollen, die offensichtlich in erster Linie britischen Vorbildern nacheifern. Dabei machen sie das alles – wie einige andere auch – auf songwriterisch, produktionstechnisch und gesanglich hohem Niveau. Das Gute an „The […]
Deckchair Orange
Die Wiener Band wirbelt in ihren launigen Songs eine dichte Referenzwolke auf und bleibt doch schwer festzunageln: Ein wenig Suede hallt aus der Stimme, die Lockerheit der Stücke erinnert stellenweise an die Kooks – eine flache Brit – Pop – Kopie liefern die vier mit ihrem Debütalbum aber keineswegs ab. An Deckchair Orange beeindrucken die […]
Black Air
Das zweite Album der sechsköpfigen Wiener Band um Sänger und Songwriter Stephan Stanzel leistet das Maximum dessen, was ein zweites Album leisten kann. Es löst das große Versprechen des Debüts abermals ein und macht neugierig auf die weitere Entwicklung. Gleichzeitig ist es in der klaren Produktion von Ken Stringfellow so einnehmend und rundum gelungen, dass […]
The Rhumb Line
„Here you are, you are breathing life into / Ghost under rocks like notes found / In pocket coats of your fathers / Lost and forgotten“: Das Herz sitzt am rechten Fleck. Anfang Juni 2007 ertrank Ra Ra Riots Original – Schlagzeuger John Ryan Pike nach einem Auftritt unter nicht ganz geklärten Umständen; im Opener […]
Money
Theoretisch sind die Skeletons eine beste Band der Welt. Die Gruppe verbindet wilde Klangforschung und Popsong, Experimente am Krach und Melodie. Im ersten Stück legen sich ein karger Pianolauf und eine gehauchte Stimme, die in ihrem Duktus – hier manisch getrieben, da im großen Gefühl verweilend – immer wieder an Radioheads Thom Yorke erinnern wird, […]
Skeletal Lamping
Wie ist das nun mit der Identität, mit dem Selbstbild, das jeder von sich hat? Ist es ein starres Konstrukt oder eine fließende Sache und verändert sich die Wahrnehmung dessen, was man als „Ich“ bezeichnet, ständig? Für Kevin Barnes, Kopf und einziges fixes Mitglied von Of Montreal, scheint eher Letzteres plausibel. Mit „Skeletal Lamping“ wollte […]
Crash Symbols
„Is this the love you had wished for? A bleak and terrible disease?“ Die Zeilen, die dieses Debütalbum eröffnen, als Vorzeichen für das, was noch kommen mag: die (Un)Möglichkeiten der Liebe, Hadern, Verzweiflung. „Crash Symbols“ erscheint letztlich, obwohl vornehmlich in Moll gehalten, bei Weitem nicht so freudlos, wie es angesichts der Texte Dino Spiluttinis den […]
Ladyhawke
Die Blogs brutzeln: Die 26 – jährige Neuseeländerin Ladyhawke verschneidet auf ihrem Debütalbum Synthie – Pop, Disco und Brausepulver – Melodien zu einer bestens gelaunten Tüte Konfetti. Was in den guten Momenten dann wie eine Zusammenkunft von Kim Wilde und den Pet Shop Boys klingen kann oder auch hie und da mit eingestreuten Gitarrenmotiven in […]
Angst Is Not A Weltanschauung
In Zeiten, in denen Alt das neue Neu ist und sich Musiker schon etwas Besonderes ausdenken müssen, um nicht im Einheitsbrei unterzugehen, ist es umso erstaunlicher, dass die von Morr Music konsequent umgesetzte Formel „Elektronik + Melancholie + Gesang“ noch immer aufgeht. Den Beweis dafür liefert der Wiener B. Fleischmann mit „Angst …“. Ein Album, […]
Escape Plans Make It Hard To Wait For Success (Siluh / Hoanzl)
Jung zu sein und zu Killed By 9V Batteries abzugehen – das wär was. Der ältere Musikfreund muss erst den Erbsenzähler-Einwand „Eh schon gehört!“ wegrationalisieren, bevor er sich zum zweiten Siluh – Records – Album der steirischen Band selig grinsend die verstaubte Luftgitarre mit dem SST-Pickerl umhängt. Und was für einen souveränen Umgang mit lärmig […]
Perfect Symmetry
„Wir haben uns weiterentwickelt!“, scheinen Keane gleich im Opener »Spiralling« zu rufen: Die englische Band hat auf ihrem dritten Album endlich Rhythmusvarianten abseits durchgehender Achtelnoten entdeckt, und verstärkt mischt sich ein wenig Disco – Glamour in die opernhaften, am Rand des Kitschs lavierenden Ohrwurm – Gesänge. Keane schreiben sich mit „Perfect Symmetry“ in die Reihe […]
Trust
Die österreichische World – Music – Combo ist nach ihrem Debüt „Zirzop“ viel getourt und dabei gelassener geworden: Die Titel auf „Trust“ klingen locker und scheinbar mühelos gespielt, die Virtuosität, mit der die Band Gypsy – Brass – Arrangements, Swing und türkische Melodien verquickt, wirkt hier schon selbstverständlich. Die Gewissheit, niemandem etwas beweisen zu müssen, […]
Dream Electric
Die Schweiz ist für die Einwohner von Schnitzelland ein weißer Fleck auf der musikalischen Landkarte (sieht man einmal gnädig über DJ Bobo hinweg) – umgekehrt verhält es sich aber wohl genauso (und ebenso gnädig sehen wir an dieser Stelle über DJ Ötzi hinweg). Aber halt, da war doch was: Chewy etwa, oder Favez und Honey […]
Offend Maggie
Auf ihrem egal wievielten Album hat die weltbeste Bubblegum – Noise – Combo ihren Minnie – Mouse – trifft – Boredoms – Klangkörper wieder um ein bis zwei Millimeter verschoben. Deerhoof, immer noch aus San Francisco, sind jetzt wieder zu viert – neu an Bord schraubt und tüftelt Gitarrist und Multiinstrumentalist Ed Rodriguez. Das heißt, […]
Bits
Lo-Fi-Wahnsinn der sympathischen und dank der überschwänglichen Melodien immer geltenden Oldschool-Art bieten Oxford Collapse. Viele Gitarren, Stimmen, die nicht ob ihrer Gesangsausbildung gewählt wurden und viel, viel Spielfreude vermitteln den Eindruck von spontaner Begeisterung, die schnell auf den Hörer überspringt. Das klingt wenig überraschend manchmal wie simple Pavement-Parts auf alten Live-Videos; auch nicht schlecht!
If Roses Were Bleeding
Waschechten, um nicht zu sagen amtlichen Hardcore gibt es von den heimischen Pain Inc auch auf ihrem neuen Album. Bemerkenswert, wie die vier Burgenländer in manchen Songs im mittleren Tempobereich bleiben statt zumindest in manchen Songs noch mal so richtig Gas zu geben. Das betont aber mitunter das Handwerk und die gelungene Produktion, die nur […]
Entanglements
Schon mit ihrem letzten Album waren die Parenthetical Girls aus Portland, Oregon die Lieblinge der Musikjournaille. Mit „Entanglements“ legen sie bei allen Dimensionen noch ein Schäuferl nach. Zuerst fällt auf: Mehr Streicher und Bläser, die den zuckersüßen Technicolor-Schmalz immer wieder geschickt in Richtung Minimalismus kippen lassen. Van Dyke Parks und Philipp Glass reichen sich die […]
The Camel's Back
Das britisch-deutsche Duo Psapp liefern auch auf ihrem dritten Album wieder wohl durchdachten Toytronic-Hintergrundpop. (Hintergrund eben, nicht umsonst wurden frühere Werke der beiden in London lebenden Musiker für Serien wie „Grey’s Anatomy“ oder „Nip/Tuck“ verwendet.) Mit einem funkigen Einstieg lassen Sängerin Galia Durant und Multiinstrumentalist Carim Clasmann vermuten, dass sie zu neuen Ufern aufgebrochen sind. […]
Torn
Manche müssen die perfide Last der Ungerechtigkeit auf ihren Schultern tragen. Evergrey, ewiger Underground-Geheimtipp aus Schweden, reißen sich schon längere Zeit den Arsch auf, um progressiv eingefärbten Power Metal mit Melancholie-Garantie zu fabrizieren, der wirklich fein fährt – und dann kauft die träge Masse Tonnen von Metalcore-Volldreck. Laßt Gerechtigkeit walten, diese Scheibe ist wieder ein […]