Manchmal benimmt sich Kanye West so, als könnte er seine Brüder und Schwestern aus dem Tal der Tränen herausführen. Manchmal scheint ihm nur wichtig zu sei, wie gut er dabei aussehen könnte. Ein gespaltener Volksheld.
Manchmal benimmt sich Kanye West so, als könnte er seine Brüder und Schwestern aus dem Tal der Tränen herausführen. Manchmal scheint ihm nur wichtig zu sei, wie gut er dabei aussehen könnte. Ein gespaltener Volksheld.
Es bereitet immer wieder Wohlbefinden, die gestressten Schweizer Manager und Möchtegern-Manager ausrutschen zu sehen, vor allem, wenn dies durch Martin Suters Feder passiert.
Es gibt Persönlichkeiten, deren Bescheidenheit sie noch gewaltiger macht: Als der 85-jährige Wolf Suschitzky im März nach Graz kam, um bei seinem Tribut persönlich anwesend sein zu können, begegnete das Publikum einem großen, leisen Kameramann und Fotografen.
Oscar Wildes dekadenter Klassiker „Dorian Gray“ hat sich längst zu einer unsterblichen Figur entwickelt. Diesen Mythos nimmt sich Will Self, seit seinem Debüt /the baddest bad boy/ unter den jungen britischen Autoren, hier als Vorlage.
Wenn einer den Ingeborg-Bachmann-Preis gewinnt, weckt das Erwartungen. Wenn er den prämierten Text in Folge zu einem Roman erweitert, steigt dieser Druck noch. Thomas Lang hat die in ihn gesetzten Erwartungen zumindest gerechtfertigt.
Michaela Krützen nähert sich in ihrem Buch verschiedenen Figuren des Films: Außerirdischen, Weißblondinen, Wissenschaftlern oder auch Maschinenmenschen. Sie tut dies leicht verständlich und bietet Interessierten so einen recht einfachen Zugang zur Thematik.
Liebesgeschichten, die mit „alles wird gut“ benannt sind legen nahe, dass der Autor beim Verfassen seiner Geschichten bzw. zumindest beim Entwurf des Arbeitstitels ganz gewaltig von Sinnen war.
Pål H. Christiansens Roman „Die Ordnung der Wörter“ liest sich, wie wenn ein Ex-BRAVO-Musikredakteur einen Roman geschrieben hat.
Massimo Carlotto lebt prinzipiell von seinem Kult-Status. Er ganz persönlich wurde in der grauen Vorzeit als linker Politprovokateur verhaftet und auch zu Unrecht wegen Mordes verurteilt.
Günter Brus hat es wieder getan. Er hat gerade eben den zweiten Teil seiner Autobiografie vorgelegt, seine „Schmähmoiren“, um es in seiner Diktion zu sagen. Und? Oh welch Schande, den ersten nicht gelesen zu haben und welch Freude, sich „Das gute alte Wien“ zu Gemüte zu führen.
Wenn der Japaner Takeru Kobayashi sich als „guten Esser“ bezeichnet, dann weil für ihn Essen nicht mehr Genuss, sondern Sport ist. Der neue Roman des jungen Burgenländers Clemens Berger führt in die Untiefen des wohl skurrilsten Leistungssports der Welt: Wettessen.
Angefangen haben soll es mit einem Kugelschreiber und Cliff Richard – aber das ist schon lange her. Heute stehen Biffy Clyro zwischen den Stühlen, klischeehafter Indie-Ehrlichkeit und teurem Rockbombast.
Dass das Genre Metal in vielen Fällen nicht mehr weit von dem entfernt ist, was so mancher Knarzbubi in seinen Tracks abliefert, weiß seit Justice wohl jeder Partygänger. Synthesizer klingen wie verzerrte Gitarren – und die wummern -den Beats nach Verderben. Maximum, oida! So sehen das auch die Herren No und Black, die sich unter […]
Vielleicht war Moby ja immer nur ein Produzent von Meditationskassetten, der sein wahres Ego hinter einem sorgfältig gepflegten Künstler – Image zu verstecken wusste. Nun aber ist die Liebe zur Klangwolke so weit in den Vordergrund gerückt, dass weder Hinweise auf Mobys Punk – Vergangenheit noch bedeutungsschwangere Vocal – Samples mehr auf falsche Fährten locken […]
Nach dem flockigen Debüt "Colour It In" schlagen die Maccabees ernstere Töne an. Gereift, nennt das der Musikjournalist gerne, wenn die Jungspund – Optimismus – Melodien zart in Schwermut und textliche Lebensklugheit driften. Eine relativ frische Londoner Band drückt diesen Sinneswandel einem genetischen NME – Programm folgend naturgemäß in tadellos hübschem Indie – Pop aus. […]
So geht das auch. Ein halbes Jahr nach seinem Debüt kommt der Nino aus Wien schon mit seinem zweiten Album daher. In einer sympathischen Hau – drauf – Produktion brettert das Teil ohne falsche Scheu vor schiefen Tönen, Taktverschiebungen, mangelnder Pitch – Kontrolle und riskanten Reimen dahin. Quasi aus dem Ärmel geschüttelt treffen sich Alltagsbanalität […]
Dass Damian Lazarus sein Debütalbum nicht auf seinem eigenen Label Crosstown Rebels veröffentlicht, liegt wohl daran, dass es keineswegs mit Dancefloor – Bomben bestückt ist. Stattdessen überzeugt "Smoke The Monsters Out" mit beseelter Elektronik, die nur bedingt auf die Tanzfläche abzielt. Diese bis ins kleinste Detail ausproduzierten Klangskulpturen bestechen mehr durch filigrane Sounds, die wie […]
Massentauglichkeit blinkt in Leuchtschrift über vielen dieser Songs, die – so scheint’s – die Grazer Band ins große Musikgeschäft katapultieren sollen. Und für die große Bühne taugt das Geschriebene allemal.
Was, schon 40 Hits? Wie die Zeit vergeht. Ganz ehrlich: Nicht alles, was man auf dem Doppelalbum findet, war ein Hit, aber vieles davon war schon ein lästiger Ohrwurm („Sometimes“, „Ship Of Fools“, „Oh L’Amour“).
Von der quadratischen Basstrommel zu Lagerfeuer-Serenaden und zurück – wer sein Image zu oft umstülpt, wirkt bald unglaubwürdig.