Über das Zustandekommen des Angebots
Können wir Ockham’s Razor endgültig aus unserem geistigen Alibert entsorgen? Gilt die naheliegendste Hypothese über die Beschaffenheit der Umwelt auch für das Paralleluniversum Web2.0?
Über das Zustandekommen des Angebots
Können wir Ockham’s Razor endgültig aus unserem geistigen Alibert entsorgen? Gilt die naheliegendste Hypothese über die Beschaffenheit der Umwelt auch für das Paralleluniversum Web2.0?
Nicolas Mahlers Cartoonband SPAM zeigt uns die Welt der Spam-Mails aus einer völlig neuen Perspektive und bringt die Existenz einer bisher verkannten Spam-Avantgarde zum Vorschein. Mahler adelt sie in dem er die sprachlich gelungensten Spams aus seiner Privatsammlung zu Cartoons macht. Er verwendet dabei jeweils nur die Betreffzeile und Absendernamen.
Die Grundlage für SPAM besteht aus 15.000 Spam-Mails in Mahlers Posteingang. Aus diesen haben es 60 Favoriten zwischen die Buchdeckel geschafft – damit ist dieser Mann effizienter und sicher humorvoller als jeder Spam-Filter.
Allgemeine künstliche Super-Intelligenz. Nanotechnologische Bioimitation. Kybernetische Organismuserweiterungen. Anti-Seneszenz-Technologie. Vor rund 3 Dekaden fielen diese Schlagwörter außerhalb von Spezialistenkreisen. „Cyberpunk“ gab diesen Ideen später populistische Form. Die Memekomplexe von Transhumanismus und Posthumanismus verbreiteten sich.
Jahrelang warteten wir in Schatten und Trauer. Wir hatten nur mehr wenig Hoffnung, das letzte Bisschen, das noch über war, verwandelte sich in erstickende Bitterkeit. Und dann, als wir nicht mehr zu glauben wagten, kam er zurück und brachte ihn mit.
Mit /Wired Worlds/ setzen Zeichner Jörg Vogeltanz und Szenarist Thomas Ballhausen ihre „Anger Diaries“-Serie fort, die aus den traumatischen Erinnerungen des Agenten J.F. Sebastian besteht. Mit jedem neuen Band reichert sich diese dystopische Welt um neue Aspekte an. Vogeltanz bietet einen stilistisch vollkommen ausgereiften und schonungslos expliziten Zeichenstil, um die verkommensten Schauplätze dieser Welt auszuleuchten:
Helene ist ein Opfer. Ihre Eltern ignorieren sie, ihr Nachbar missbraucht sie sexuell und fehlende Liebe zieht sich wie ein roter Faden durch ihr (Liebes-)Leben.
Nun gibt es den Skandalbestseller aus Schweden auch in deutscher Übersetzung. Eine Bitterfotze ist eine wütende Frau, die ihrem Ärger Ausdruck verleiht.
Der Roman beginnt damit, dass die Ich-Erzählerin Ana von ihrem Freund Andrew verlassen wird. Dieser ist sich nicht sicher, wie es mit Anfang 30 weitergehen soll.
Donauschiffer, Tabakfabrikarbeiterinnen oder Eisenbahner sind es, deren Lebensgeschichten die sozial engagierte Linzer Autorin aufbereitet, ehe sie verblassen.
Der Filmstudent Alexander Böhm trampt zu Ferienbeginn von Potsdam in sein Geburtsnest nach Weiden in die Oberpfalz.
Literatur-Remix. Die in Wien lebende serbische Autorin Barbara Markovic hat Thomas Bernhards Erzählung „Gehen“ in die Welt des Belgrader Clubbings überführt.
Die Autobiografie der britischen Radikalkünstlerin spiegelt ihre Inneres als eine nach außen gestülpte „Kunst des Lebens“:
Männer sind seltsame Wesen.
Der amerikanische Autor Wally Lamb schreibt nicht unter 700 Seiten. Trotz dieses Umfangs sind seine Romane aber nie langatmig.
Joshua lebt mit seiner durchgeknallten Hippie-Mutter in einer deutschen Stadt. Anfang der 90er Jahre ist er 17 und muss sein Leben auf eigene Beine stellen.
Frank Lloyd Wright, einer der schillerndsten Architekten des letzten Jahrhunderts, Erbauer des Guggenheim Museums in New York, sowie des Hotel Imperial in Tokio, hatte ein mehr als anstrengendes Leben: Architekt, Egomane, Arbeitstier, Fraueneroberer und Familienvater. Diese vielen Leben macht sich nun T.
Man muss sich das so vorstellen: Ein Autor gibt auf einem Buch seine Homepage bekannt. Man geht drauf und klickt pro forma seine E-Mail-Kontaktadresse an. Automatisiert erscheint im Betreff das Wort „Fan“.
Mit distelmeyeresker Selbstverständlichkeit stellt Andreas Maier in „Sanssouci“ neben die aus seinen Romanen gewohnten philosophischen Gammelpunks („Meine Theorie ist, daß sich die Welt hauptsächlich in Kneipen abspielt“), die üblichen Schwätzer und den ganzen Sexkram auch Erleuchtungsszenen, in denen Gläubige erkennen, dass jeder einzelne Begriff nur ein Verlust des großen Ganzen (des „Insichvollendetseins“), kurz: des wahren Lebens ist.
Da wird ein Schal gestrickt, glatt. Ein langer, nach immer dem gleichen Muster. Zuerst etwas fette Wolle, dann die dünnere usw. usf. (Kapitelgliederung mit Jahreszahlen, erst Hard Facts im Fettdruck, dann die Erzählungen).
Über Geschmack lässt sich nicht streiten, heißt es. Wer es doch tut, macht sich unbeliebt, wird einsam und/oder schreibt Rezensionen.