) Gerade bei Dance Music heißt es vorsichtig sein: Wer – wie Osunlade – mit einem Knochen in der Nase herumläuft, könnte einen bösen Marketing-Streich aushecken. Doch dieser Geselle meint es ernst mit dem afrikanischen Erbe und der alten Yoruba-Religion. Ähnlich wie bei Afrika Bambaataa bekommt die Spiritualität bei ihm eine dicke Ladung Bass mit […]
Kategorie: Musik & Club
Under Satanae
Nach latenter Formkrise und missglückten stilistischen Experimenten haben sich die portugiesischen Dark Metaller schon mit dem letzten Album hörbar konsolidiert. Der Rückgriff auf in der eigenen Bandgeschichte Altbewährtes macht sich erneut bezahlt, selbst wenn der kantige Charme aus alten ”Wolfheart”-Tagen einer zu glatt polierten Produktion weichen musste. Egal: Solide Leistung, brauchbares Material, neue Hoffnung.
Mann über Board
Es ist wahrhaft keine Kinderjausn, oder sollte man besser leichte Kajütenkost sagen, die das Wiener Trio Mann Über Bord! hier auf seinem Debütalbum auftischt. Hinter jeder zackigen Snaredrum lauern brachiale Gitarrenriffs oder wabernde Basssynths, die darauf aus zu sein scheinen, der geneigten Hörerschaft den akustischen Rückenstich zu versetzen. Ihre hektische Mischung aus rhythmisch komplexem Math-Metal, […]
Old Europe Strikes Back
Oliver Greschke ist also Europas schlauste Waffe, zumindest sollte man das nach seiner Hit-Single „Disco Toni“ – bei der auch T.Raumschmiere seine fettigen Finger im Spiel hatte – glauben. Oliver Greschke ist Magnum 38, ein Bollwerk an Dancefloor Hysteria, Glam Pop, schrulliger Elektronika und einer gesunden Portion Selbstzerstörung. Genau, wieder einer von diesen zeitgeistigen Typen […]
The Shepherd´s Dog
Hinter Iron & Wine steht Sam Beam, der nach "In the Reins", seiner Kooperation mit Calexico, hörbar gereift ist. Sein dritter Longplayer ist eine Art Abschluss einer künstlerischen Wandlung. Begonnen hat Beam mit eher geradlinigem Folk, der sich musikalisch primär auf die Akustikgitarre gestützt hat. Er selbst meint sogar, Parallelen zu Tom Waits finden zu […]
Really, Really Do
The Hangmen sind eine in die Jahre gekommen Punkrock-Institution aus Los Angeles, die von Musikerfreunden wie Social Distortion oder Supersuckers gerne als Referenz genannt werden. Mit dem internationalen Durchbruch wollte es jedoch nie etwas werden. Nun hat Mike Ness von Social Distortion die aktuelle EP produziert und es scheint, als würde das schon reichen, breitere […]
Proof Of Youth
The Go! Team ist zurück mit seiner bedingungslosen Partystimmung. Wie schon beim umjubelten Vorgänger geht es bei "Proof of Youth" wieder mit Überschwang zur Sache. Wieder wurden unzählige und teils recht obskure Samples in den Cocktail gemixt, wurden die Regler voll in den roten Bereich gedreht. Ian Parton hat ursprünglich alleine gearbeitet und die Band […]
The Sum Of No Evil
Wenn eine ohnehin grenzgeniale Band an der Grenze zur absoluten Genialität kratzt, dürfen wir grenzwertig unsere Referenz erweisen. Die schwedischen Progressive Rock-Wunderkinder liefern hier ein Album, das alle unsere Glücksgeneratoren durchdrehen lässt und auch noch gespickt ist mit Zitaten früherer Art-Rock-Helden wie Jethro Tull oder Yes. Damit läuft gleichzeitig unsere wertkonservative Seele heiß und wir […]
The Elephants
Als maßgeblichen Einfluss nennen The Elephants aus Kopenhagen neben den Beach Boys „huge quantities of accumulated love“. Beides hört man. Fröhliches Händeklatschen und der bald fünfzig Jahre alte Surf-Pop der Westküste vermischen sich abwechselnd mit Psychedelik, Banjo oder Mundharmonika. Die Gesangsstimmen von Bjarke Bendtsen und Martine Madsen harmonieren auf charmante Weise und erinnern bisweilen an […]
We Are In There You Are Out Here
Auf der Dúné-Bandhomepage bekommt man gleich die volle Ladung medialer Verwertung serviert. Jedes der sieben Mitglieder verweist auf das persönliche MySpace-Profil und verlinkt seine liebsten YouTube-Videos, während ein Foto im Hintergrund das prototypische Indie-Hipster-Schuhwerk zeigt. Stilbewusst sind sie also, die Damen und Herren von Dúné aus Skive, Dänemark. Auch was die musikalische Seite betrifft: Zackige, […]
Somera Sol
Hier kommt der nächste Wahnsinnige der transeuropäischen Hedonismus-Fraktion. Justice und Digitalism geben die schmale Spur vor, auf welcher sich der Berliner Alexander Ridha in deren Windschatten setzt. Zuvor war dieser bereits mit seinem Projekt Kid Alex auch in den größeren Musikkanälen vertreten. Während damals noch auf der Suche nach Tanzmusik mit einladenden Melodien, regiert auf […]
Noise Won't Stop
Schade drum. Vor circa zwei Jahren bin ich über das Album “One With The Sun“ einer damals noch recht unbedarften Gruppe namens Shy Child gestolpert. Pete Cafarella von Supersystem und Nate Smit zelebrierten darauf nervösen Post-Punk mit schönen harmonischen Wendungen im LoFi-Gewand – nicht spektakulär, aber aufregend energetisch im Ansatz. Die nun eben erschienene Platte […]
Modern Mayhem
Vier Jahre ist es schon wieder her seit diese Band auf Rough Trade debütierte. Damals noch als Electroclash-Hoffnung geführt, hat das Quartett aus NYC mittlerweile fast ausschließlich Punkrock im Programm. Es scheint den Viern selbst zwar gehörig Spaß zu machen, wenn sie noch einmal Renitenz, Ramones und das CBGB hochleben lassen können – wirkt am […]
Banditen
Mangelnde Kreativität kann man den drei in Wien lebenden Rappern nicht vorwerfen. Die exaltierten Afrobeats des aus Ghana stammenden Hip-Live-Gurus Kojo, vermischt mit Funk, HipHop, jeder Menge Samples (die Erinnerungen an Public Enemy bis James Brown wachrufen) und dem kauzig österreichischen Schmäh in den Texten vereint sich zu einem bunten Kaubonbon, das lange den Geschmack […]
One Man Against The World
Exzentrische und energetische Blues-Deutungen abseits nostalgischer Brauchtumspflege werden wohl auch im Popkontext auf ewig reüssieren können – man nehme nur die Beispiele John Spencer oder sogar Michael Hurley. Eine Tatsache, die John Schooley zwar wenig scheren dürfte, seinem Album jedoch zu hoffentlich gesteigerter Aufmerksamkeit verhelfen könnte. Mit seinen rasanten Tempobolzereien („Cantrell Creek Breakdown“, „I Don’t […]
Pick Up Sticks
They shoot horses, don’t they? ist ein Film der späten 60er Jahre. Darum geht’s hier aber nicht. They shoot horses, don’t they? ist auch eine Band aus Vancouver. Und die sind jetzt zurück. Nach dem Release ihres Debütalbums „Boo Hoo Hoo Boo“ im Februar 2006 veröffentlichen sie jetzt den Nachfolger „Pick up Sticks“. Zwar schwimmt […]
Excellent Italian Greyhound
Nenne Steve Albini einen Produzenten und du bist schon in Schwierigkeiten. Er ist ein Toningenieur, der Musikern nur hilft, so zu klingen, wie sie eigentlich klingen wollen. Dafür hat er sich eine quasi ökologische Arbeitsweise angeeignet: Lieber nach dem Reinheitsgebot aufnehmen als im Nachhinein mit Overdubs die dünne Suppe mit Geschmacksverstärkern zu versehen. Die Liste […]
Playtime Is Over
TRUE SKOOL, GANGS ’N’ BEEF
NACH DEN SPIELCHEN KOMMT DIE JAGDZEIT: DIE BEIDEN PIONIERE VON GRIME, DIZZEE RASCAL UND WILEY, BRINGEN GLEICHZEITIG IHR NEUES ALBUM HERAUS.
Eleven Stages Of Intervention
Rothko sind schon bereits auf einigen wegweisenden Labels (Lo, Bella Union, Too Pure, …) untergekommen – ihr neues, elftes Album veröffentlichen sie auf BipHop. Dorthin passen die zart-noisigen Passagen und Elemente in ihrer Musik, die sonst eher von gelungen post-rock-jazzigen Klängen an Klavier und Gitarre bestimmt werden. Herausgekommen ist ein definitiv schönes, in seiner ruhigern […]
Livin' The Dream
Scott Reynolds ist seit 1989 als Musiker tätig – in einem Umfeld von All, Descendents, Goodbye Harry, The Pavers oder auch O&O. „Livin‘ The Dream“ versammelt ein Best Of aus 19 Goodbye-Harry- und The-Pavers-Stücken und drei unveröffentlichten Nummern. Gut gelaunte und mit Spielfreude vorgetragene Gitarrenmusik zwischen Punk, Oldschool-Indie und Songwriterschule. Eher energetisch, aber niemals zwanghaft […]