„We dedicate this project to all of our friends in New Orleans who still have yet to recover from this nightmare“, liest man im Booklet des neuen, mittlerweile siebten Albums einer der derzeit bedeutendsten Gruppen im HipHop – Geschäft. Und mit wahrlich gewaltiger Kraft und linguistisch – geschulter Zunge bestreiten The Roots auf „Game Theory“ […]
Kategorie: Musik & Club
Amputechture
Die Wiedergeburt des Progressive Rock aus dem Geiste des Punk. Der Star – Sounddesigner Omar Rodriguez – Lopez hat Angst davor, wie Yes zu enden, weil er eine Spur Restgewissen hat und althergebrachte Stilvorschriften aus Emo – Tagen nicht ganz abschütteln kann. Zum Zeitpunkt der frei zitierten Aussage und nach Vorlegen dieses Album-Monstrums ist es […]
Someone to Drive You Home
Mit einer Hand voll Singles auf einigen der hipsten englischen und amerikanischen Kleinstlabels sowie Auftritten in den wichtigen Clubs erspielten sich die Long Blondes guten Leumund und galten lange als bester unsigned act. Wie häufig, wenn es um Großes geht, war schließlich Rough Trade zur Stelle. Auch deswegen, weil sich rund um die Band bereits […]
Empire
Die Rückkehr der Anmaßung, der Arroganz und der Selbstüberschätzung – wenn man Kasabian eines nicht nachsagen kann, dann ist dies wohl Bescheidenheit. Und eigentlich sind all die oben angeführten Eigenschaften Grund genug, der Band aus Leicester mit Misstrauen zu begegnen. Allein: Irgendwo hinter all dieser Großmäuligkeit ist etwas, das einen zwingt hinzuhören, hinzuhören und zu […]
In the Absence of Truth
Veränderung ist oft schwer zu ertragen, auch wenn sie sich ankündigt. „In the Absence of Truth“, das neueste Werk von Isis, wird wohl einige alte Fans enttäuschen, denn die Band rund um Aaron Turner hat ihren früheren Pfad nun definitiv verlassen. Die sehr progressive Stimmung des neuen Albums war schon auf „Panopticon“ zu spüren, ist […]
Personare
„Bigger than now“ hieß Roman Fischers Debütalbum. Rückblickend ist daher anzunehmen, dass er damals schon wusste, dass er mit seiner Musik noch höher hinaus wollte. Die teils recht zaghaften Melodien des Vorgängers sind auf „Personare“ nun dem Pop-Bombast gewichen. Roman Fischer ist mit seiner Musik im Spätbarock angekommen. Tragendes Element ist dabei das Klavier. Wieder […]
Roots and Crowns
Als Soloprojekt von Tim Rutili begonnen, nachdem sich dessen Band Red Red Meat nach drei exzellenten Alben auf Sub Pop aufgelöst hatte, können Califone ihrerseits bereits auf eine erkleckliche Diskografie zurückblicken. Länger schon wieder mit dabei die Red-Red-Meat-Kollegen Brian Deck und Ben Massarella. Gemeinsamkeiten zwischen Califone und Red Red Meat sind an Rutilis Art zu […]
Born in the U.K.
Zwei Jahre nach dem eher misslungenen „One Plus One Is One“ präsentiert Damon Gough nun sein fünftes Album und schließt damit an jene Großtaten an, aufgrund derer ihm etwa der Mercury Music Prize verliehen worden ist. Nach kurzem Intro durchschneidet die titelgebende, auf 500 Stück limitierte Vorabsingle in hohem Tempo und nostalgieschwangerem Kolorit das rote […]
Hit the Floor!
„A cheese grater vs. a chainsaw. Whipcrack noodle noise. Post office. Post cereal. Post humous. Piranhas in a blender.“ So also klingen You Say Party! We Say Die! aus Vancouver. Sagt zumindest die Rubrik „Sounds like“ auf deren MySpace-Seite. Wer die fünf bereits im Vorprogramm der Yeah Yeah Yeahs in der Wiener Arena zu Gesicht […]
A Hundred Miles Off
Die Hits des Vorgängeralbums „Bows and Arrows“, allen voran „The Rat“, erlangten trotz ausbleibender Veröffentlichung in Europa auch hier eine gewisse Bekanntheit; amerikanische TV – Serien boten eine prominente Plattform, die auch in unseren Breitengraden weithin sichtbar war. So schaffte es der vorliegende dritte Longplayer der fünf Neo – New – Yorker (drei Walkmen waren […]
Studio One Rude Boy
Die Moral von der Geschicht ist wie immer keine Moral, sondern eine Erkenntnis, und zwar diese hier: Der zentrale Irrtum zeitgenössischer Gangsta – Musikanten (einmal abgesehen von ihrer Vorliebe für goldplattierte Schneidezähne) besteht darin, reale Gewalt unbedingt und jederzeit mit musikalischer Härte kurzzuschließen. Weil, um da mal ein nahe liegendes Bild zu verwenden: Der Schuss […]
Shtetl Superstars – Funky Jewish Sounds from Around the World
Der erste Reflex sagt ja: Hände weg. Weltmusik, auf zeitgenössisch getrimmt – gibt’s eigentlich was Widerlicheres? Worauf das Großhirn (oder wer auch immer für so etwas zuständig ist) meint: compiled by Yuriy Gurzhy – den Namen kenn ich doch. Das Booklet klärt auf: „Gemeinsam mit dem Erfolgsautor Wladimir Kaminer organisiert er die legendäre Tanzveranstaltung Russendisko.“ […]
New York Noise Vol. 3
Als 1978 in England der Postpunk explodierte, schwappte die Welle schnell über den Atlantik nach New York und inspirierte dort nicht unähnliche Stilrichtungen wie No Wave und Mutant Disco. Brian Eno wusste schon bald der damaligen New Yorker Szene mit seiner legendären Compilation „No New York“ ein Denkmal zu setzen. Mehr als 20 Jahre später […]
Do It Again
Da „Pet Sounds“ von den Beach Boys mit schöner Regelmäßigkeit von Kritikern, Fans und Musikern zum besten Album aller Zeiten erklärt wird und 2006 nun seinen vierzigsten Geburtstag feiern darf, liegt es nur nahe, ein Tribute an diese großartige Platte aller Platten auf den Markt zu werfen. Wie aber soll man sich diesem Monolithen nähern? […]
Health and Welfare
Spätestens jetzt heißt es, dem allseits geliebten Schubladensystem „Lebe wohl!“ zu sagen. Was Georg Brenner und Jan Philipp Janzen als Urlaub in Polen seit einigen Jahren auf Tonträger bannen und auf der Bühne veranstalten, lässt sich weder in Worte fassen, noch kategorisieren. Begriffsungetüme wie „Noise – Kraut – Space – Rock“ waren bis dato schnell […]
Closer
Neuigkeiten von Big Dada, einer der ersten Adressen für leicht neben der Spur laufenden HipHop: Ty, der in Südlondon lebende MC und Producer mit nigerianischen Wurzeln, verknüpft auf seinem dritten Album wieder einmal das Beste zweier Welten und denkt die abgeklärte und intellektuell angehauchte attitude von Underground – HipHop mit den großen, auf die Charts […]
Du kannst mich an der Ecke rauslassen
Die Streicher – Arrangements, die viele Songs auf dieser Platte auf ein Breitwand – Format auswalzen, sind allein schon preisverdächtig: sorgfältig gearbeitet und mit unerwarteten Wendungen komponiert. Dann ist da aber noch Niels Frevert, der mit scharfen Beobachtungen, unaufgeregter Stimme und viel Sinn fürs Wesentliche poetische Wunderdinge aus dem Hut zaubert. Vieles auf diesem Album […]
Nine Times That Same Song
Keine zu engen Lederjacken mit einhergehender Rock-’n’-Roll-Attitüde (oder umgekehrt), kein unbedingter Wille zum perfekten Popsong, und doch: „Nine Times That Same Song“ ist das Verführerischste, das Skandinavien seit langem zu bieten hat. Darüber hinaus können Love Is All auch den besten Namen seit Ewigkeiten für sich verbuchen, und damit ist noch nicht Schluss. Zackig, rumpelig, […]
Friendly Fire
Deine Freundin betrügt dich mit deinem besten Freund, der wiederum verunglückt tödlich, bevor du ihn zur Rede stellen kannst. Damit muss man erst einmal umgehen können, auch wenn man einen großen Nachnamen sein Eigen nennt – Lennon zum Beispiel. Während sein Halbbruder Julian stets das Rampenlicht suchte und sich nicht zuletzt seines berühmten Vaters wegen […]
Kopf auf
Das sich nach einem Leuchtre-klameschriftzug benannt habende und mittlerweile zum Trio geschrumpfte Jeans Team veröffentlicht ein Jahr nach dem letzten bereits ein weiteres Album. Eine solche Eile ist man von den sympathischen Berlinern gar nicht gewohnt, denn zwischen dem Debüt „Ding Dong“ und dem Nachfolger „Musik von oben“ ist immerhin ein halbes Jahrzehnt verstrichen. In […]