Gewaltkitze im Sprachaufstand
In seinem dritten Buch rast der 30-jährige Grazer Literaturszenemotor durch die Tyrannei der Nichtbefriedigung diffuser Lebens- und Liebesziele.
Gewaltkitze im Sprachaufstand
In seinem dritten Buch rast der 30-jährige Grazer Literaturszenemotor durch die Tyrannei der Nichtbefriedigung diffuser Lebens- und Liebesziele.
Nach dem subversiven Roman „Macht und Rebel“ verstrickt das norwegische Enfant terrible im Abschluss seiner skandinavischen Misanthropie-Trilogie jede herkömmliche Moral in ihr Antonym.
Als Tochter belgischer Diplomaten verbrachte die Autorin ihre Kindheit und Jugend in Japan, China, New York und Burma. Diese Zeit fasst Nothomb in dem Buch „Biografie des Hungers“ zusammen, einem Buch, das sich in all seinem Umfang einem einzigen Zustand widmet, dem Hunger.
„Indien kennt kein Mitleid. Nur Staub.“
Kampf den Krawallmachern
„Lemmings Zorn“ heißt Stefan Slupetzkys vierter Krimi über den schwarzhumorigen Ex-Kieberer und Neo-Papa Leopold Wallisch. Der hat diesmal – neben allerlei Leichenherstellern – einen besonders hartnäckigen Feind: Lärm.
Würde Anna Sam es nicht so blendend verstehen, Tristesse in schillernden Farben und mit viel Witz zu erzählen, dieses Buch wäre einfach zum Heulen.
Absurde Landvermessungen eines seltsamen Paars
Mit Leopold Maurers „Miller & Pynchon“ ist soeben eine neue Graphic Novel aus Österreich erschienen.
Unsere Traumwelten können Portal in andere Dimensionen sein. Orte, an denen wir eine Realität abstreifen und in eine andere eintreten. Es gilt ein striktes Protokoll einzuhalten, um zum Traum zu gelangen: Schlaf.
Sibylle Berg ist um die Welt gereist. Und hat „Die Fahrt“ geschrieben.
Artjom, 23 Jahre, Hochschulabsolvent aus Moskau, findet sich als Soldat im zweiten Tschetschenien-Krieg wieder.
„Xoth!“ ist die originelle Satire der Grazer Künstlerin Anna-Maria Jung auf die Horror-Literatur von H.P.Lovecraft, die einen bereits beim ersten Aufschlagen mit wunderschön leuchtenden Bildern einnimmt.
Zart besaitet trifft es nicht, aber Theo Ellsworths Ausflüge in eine nach außen gekehrte Innenwelt sind ebenso sensibel, wie sie zärtlich sind. Betrachtungen des Alltags, wie durch ein kaleidoskopisches Traumauge.
Die „Titanic“- und „Pardon“-Menschen Gernhardt, Bernstein, Waechter, Henscheid und Co. in einem Coffeetable-Buch vereint?
Kanon, das bedeutet ursprünglich die für die Bibel gültigen und damit kanonisierten Schriften.
Denkweisen für Medien und Politik
Passend zum Tom-Cruise-Film „Valkyrie“ veröffentlicht Drehli Robnik sein erstes Buch. Es erzählt viel über Film und Stauffenberg, aber noch mehr über Denkweisen und komplexe Zusammenhänge.
Es ist erfreulich zu hören, dass die drei jungen Herausgeber Brunner, Leitisch und Parzer sich daran machen, eine neue Reihe unter dem Namen „Werkstätte Populäre Musik“ ins Leben zu rufen, die sich wissenschaftlich mit Pop(-Musik) auseinandersetzen will.
Ruhig und unaufgeregt kommen sie daher, die Reportagen dieses Bandes – und das, obwohl sie von einem hochexplosiven europäischen Thema handeln: der Situation der osteuropäischen Roma.
Diktatur der Fitness
Der zehnte Roman von Juli Zeh müht sich an den Themen Gesundheit und Überwachung ab. Ein dystopisches Horrorszenario, das nur selten wirklich überzeugt.
Gerade erst zeigte Heinz Strunk uns „Die Zunge Europas“ (die leider ziemlich floppte) und schon folgt der nächste Streich.
In der nun zweiten Neuauflage seines Romandebüts zeigt der Braunschweiger Autor bereits komprimiert die Zutaten seiner Trash-Prosa: