Stimmen der Wahrheit
Nate Powell öffnet den Vorhang zu Zwangsneurosen, Schizophrenie und der bitteren Süße der Jugend. Pionierarbeit und majestätisches Werk.
Stimmen der Wahrheit
Nate Powell öffnet den Vorhang zu Zwangsneurosen, Schizophrenie und der bitteren Süße der Jugend. Pionierarbeit und majestätisches Werk.
Ein Phänomen hat eine Ursache – das glauben wir rein intuitiv zu wissen.
In Ordnung, lasst uns das kurz und bündig und vor allem verständlich halten.
Ein Roadmovie also. Der erste Satz nach dem Epilog: „Mutters Schatten wurde umso größer, als sie uns verließ.“
Wenn man „über 30 ist und fertiggefahren“, werden kollektive Lust und Leiden möglicherweise bereits im wertkonservativen Loft erlebt.
Eine überaus raffinierte Erzählung liefert der Schweizer Mitbegründer von litblogs.net mit seinem zweiten Buch.
Während Jaroslav Rudiš in seiner Heimat als Schriftsteller, Comic-Autor und Musiker („The Bombers“) ausgesprochen populär ist, hält sich sein Bekanntheitsgrad im deutschsprachigen Raum in engen Grenzen.
Filigrane Seele, Genialität, Drogen, früher Tod
Verlockend wäre es, das Daniel-Kehlmann-Denkmal vom Sockel zu hauen, Mord am Autor des V-Buches, Mord am Lieblingsschwiegersohn von insgesamt 40 Sprachen sprechenden Schwiegermüttern, jedoch: Nichts da.
Charles Balanda, ein erfolgreicher Architekt, rundum glücklich, verfällt in ein Trauma, als er erfährt, dass seine erste Liebe Anouk stirbt.
In einer Kleinstadt an den Ausläufern des Piemont läuft das Leben wie geschmiert. Die Wirtschaft boomt, die Menschen sind zufrieden – außer Rino, Quattro und Danilo, drei arbeitslose, ehemalige Bauarbeiter sowie Rinos Sohn Christiano.
Der zweite Roman ist stets am schwersten, aber leicht ist sowieso nichts für Weltekelpapst Heinz Strunk. Nach dem (für nicht Interessierte Überraschungs-)Erfolg des Muckerjugend-Schockers „Fleisch ist mein Gemüse“ und dem mannigfaltigen Hörspiel- und sonstigem Frühwerk lag die Latte hoch und nehmen wir es gleich vorweg: Der Heinzer wäre nicht der Strunker, wäre er nicht mit Bravour drunter durchgekrochen.
Zu Thomas Meineckes Schreiben gibt es grob geschätzt drei Meinungen: Die einen hassen seine Bücher, andere sind Fans und wieder andere finden die Idee zwar gut, doch wahlweise sich selbst oder die Welt noch nicht bereit. Daran wird wohl auch „Jungfrau“ nichts ändern.
„Linz ist der Arsch der Welt: Chemie, Langeweile, Drogen.“ Treffender – und gewiss auch polemischer – als diese vom deutschen Nachrichtenmagazin Der Spiegel stammende Aussage kann ein Attest über die oberösterreichische Landeshauptstadt wohl nicht ausfallen. Wir erinnern uns: 2005, ein gewisser Herr Bushido will sich amüsieren, wird in eine Rauferei verwickelt und vor Gericht gestellt. […]
Der in Belgrad aufgewachsene und in Berlin lebende Schriftsteller Bora Ćosić handelt in seinem neuem Roman „Vogelklasse”, in der ihm eigenen, verschachtelten Tonart, das Leben als solches anhand eines imaginären Klassenzimmers in einem imaginären Gymnasium in einem imaginären Dorf ab. Der Raum ist eine Metapher für die Existenz einer Gesellschaft, in der wir eingebettet sind, […]
Im Land der aufgehenden Piktogramme
Einfache Bilder, komplizierte Sache.
Dass Ungläubige von Rechts wegen nicht diskriminiert werden, sollte ja durch die Anwendung von Artikel 7 der Österr. Bundesverfassung gewährleistet sein. Dennoch genießen die Anti-Säkularen Vorrechte u. a. in Form von Schikanen wie dem §189 StGB. Im Alltag gibt es natürlich noch eine Reihe weiterer Auswüchse des Hausverstands, mit denen sich der Atheist so herumschlagen […]
Mag sein, dass Ulrich Weinzierl als – wie der Klappentext verspricht – profunder Kenner Alfred Polgars (1873–1955) gilt. Schließlich hat der Mann schon Mitte der 80er eine viel beachtete Biografie vorgelegt und zeichnet außerdem mitverantwortlich für die Herausgabe der „Kleine Schriften“-Reihe, die vorrangig Prosaminiaturen des ungekrönten Understatement-Königs serviert. Auch angesichts seiner jüngst erschienenen, essayistischen Annäherung […]
Sag alles ab
Diedrichsen widerruft sein 82er-Pop-Modell der Scheinaffirmation und zieht sich zurück.
Österreichs bekanntester Designer gestaltet ein Buch, was so viel heißt wie: Er dokumentiert sein Schaffen der letzten Jahre mit reichlich Bild und Illustration und ein paar Absätzen erklärendem Text. Das Buch zerfällt im wörtlichen Sinn, sobald es aus dem Kartonschuber gerutscht ist, in 15 unhandliche, geheftete Bände. Das sieht dann ein bisschen wie die einzelgefertigte […]