Gott – ein rumpelnder Statist
Begierdengetrieben steuern Manfred Rumpls gehetzte Mittelschichtkosmonauten wie in einem irren Materientanz auf den Showdown der Schuldentladung zu.
Gott – ein rumpelnder Statist
Begierdengetrieben steuern Manfred Rumpls gehetzte Mittelschichtkosmonauten wie in einem irren Materientanz auf den Showdown der Schuldentladung zu.
Den Untertitel dieser literarischen Autobiografie – „Eine Erschütterung“ – löst der 1954 in Rostock geborene Autor schon auf den ersten Seiten, für die er den heurigen Bachmannpreis erhielt, ein.
Sind Fünfjährige eigentlich politisch? Der kleine Said ist ein überaus angepasstes Kind, dem viel daran liegt, seinen Eltern zu gefallen.
Der Titel und das Cover versprechen Groschenroman-Gefühle und dramatische Seichte.
Martin Pollack („Der Tote im Bunker: Bericht über meinen Vater“, „Anklage Vatermord“) beleuchtet in seinem neuen Buch die Auswanderung aus Galizien Ende des 19. Jahrhunderts – und die Einwanderung, vor allem nach Amerika.
Sofi Oksanen, Jungautorin und Tochter eines Finnen und einer Estin, hat einen Roman geschrieben, der zwischen dem Einst und Jetzt pendelt, verbunden durch die unterschiedlichen, und doch so ähnlichen Geschichten zweier Frauen.
Es sind vor allem die Anleihen aus der österreichischen Realität, die dieses Buch so attraktiv machen: Bad Fucking verliert auf den internationalen Finanzmärkten viel Geld beim Spekulieren mit Gemeindegeldern.
Die Othello-Thematik und das Stalking-Phänomen. Missbrauch, Mutterverlust und daraus resultierende überschwängliche Muttergefühle für ihre Schwester und gleichzeitig Züchtigung ebendieser dominieren die Kindheit der psychopathischen Renate.
Fritzi und Margarete Stein, jugendliche Töchter des von seiner Frau verlassenen lokalen Polizeikommandanten, erforschen über Feldgänge, Befragungen und Literatur ihre schwindende, weil unnutzbare Stadt im Kohlenrevier, dessen Stollen in Flammen stehen.
„Unter dieser furchterregenden Sonne“ klingt wie ein Titel von Agatha Christie, ist aber keiner, haha.
Moderne Nerven nennt sich die Reihe des Czernin Verlages, in dem nun der Erzählband „Abwärts“ von Ela Angerer erscheint.
Tingler schickt den Teufel ins Rennen, um seine Hauptfigur, den Autor Oskar Canow, zu beglücken.
Eine Überwachungskamera sieht es, Aktenzeichen XY berichtet davon.
Das globalisierte Hamsterrad: Arbeite hart und rücksichtslos, verdiene auffällig gut, schaffe Haus, Ruhm und Familie.
Carlotto, heute einer der erfolgreichsten Krimiautoren Italiens, zeichnet in diesem im Original 1994 erschienenen autobiografischen Romandebüt seinen Justizfall nach, der anderthalb Dekaden währte.
Eines vorweg: Der unverständlich ungünstig gewählte Titel bleibt nicht wirklich nachvollziehbar und schon gar nicht lockt er.
Du kannst dir deine Zauberflöte in den Arsch schieben – Mein Briefwechsel mit Wolfgang Amadeus Mozart
Wider Festgefahreres
Peter Zellmann nützt in seinem neuen Buch das Thema Arbeit als Aufhänger für einen lesenswerten und gelungenen Rundumschlag in Sachen gesellschaftlicher Entwicklungen.
Autor Peter Stuiber versteht sein anekdotisches Büchlein „Maßgeschneidert modern“ eher brauchbar für Loos-Einsteiger und nicht als wissenschaftliches Spezialfutter.
Dass „Arm, aber sexy“–Berlin auch Medienmetropole ist, weiß man. Wie Medien und Politik in einer Stadt, die kein Geld mehr für Kultur und Büchereien hat, ticken, berichten die beiden Hamburger Journalisten Leif Kramp und Stephan Weichert.