Psychokartographie
Fragen im Schnabel der Brieftaube: Plakativ und penetrant, fordernd und erhellend stellt Thomas Meyer 48 Fragen auf bunten Postkarten
Kategorie: Literatur & Buch
Nachrichten aus dem Lokalteil
Der Wiener geht recht gerne ins Kaffeehaus. Das weiß man auch als Tourist und deswegen sind Reiseführer voll mit Empfehlungen der Jahrhundertwende-Kaffeehäuser, die wiederum voll von Touristen sind, während sich die Künstlerwelt von heute längst woanders schart. Der literarischer Lokalführer „Wien schön trinken“ (Milena Verlag) köchelt das Klischee auf und gibt Einblick in die Juwelen echter Absteigen und Beisln.
Ich bin Henker. Liebesgeschichten
„Liebe(n)“ entpuppt sich als Allegorie vor dem Hintergrund ganz anderer Wesen und Welten.
Harald Welzer – Selbst denken. Eine Anleitung zum Widerstand.
Harald Welzer hat ein altmodisches Buch verfasst, und dabei trotzdem das Potenzial von Religion übersehen.
Buchhandel als Charakterfrage
Dass Buchhandel, der ganz klassisch und offline stattfindet, einigen Mehrwert gegenüber dem online-Versandhandel bietet, wollen 45 Wiener Buchhandlungen mit der Aktion „Ihr Buch hat ein Gesicht – Wiens Buchhandel hat viele“ zeigen.
Zwischenmenschliche Kollisionen
In seinem Debütroman „Kein böses Kind“ führt Fabian Oppolzer seine Protagonisten und ihre zwischenmenschlichen Verwirrungen so lange näher, bis sie schließlich daran zerbrechen. Im Gespräch erzählt er vom langen Weg zum ersten Buch und über das Wiederentdecken verloren geglaubter Ideen.
Tragischkomisches Vorspiel
Heinz Strunks erzählt in seinem neuen Roman über die Kindheit von Mathias Halfpape. Das kann man durchaus als Prequel zu „Fleisch ist mein Gemüse“ sehen. Eine schöne, aber nicht immer inspirierte Reise, durch die Gefilde der Melancholie.
Survival of the Slickest
Provokant und ganz schön patriotisch: Alfred Goubrans Thesen über eine identitätslose Republik. Am »gelernten Österreicher«, Kreisky und den in den 90er Jahren angelernten Liberalen findet er wenig Gutes. Sein Ideal: der andere Österreicher.
Drei Stunden zwischen zwei Flügen und andere Meistererzählungen
Das Leben ist keine Brigdepartie
Sunset Park
Wo die Sonne untergeht
Im Jahr 2009 als Obama Hoffungsträger wurde, die Immobilienblase platzte und tausende Amerikaner ihr Zuhause verloren hatten, stellt sich Paul Auster ein Foto von einer dieser verlassenen Bruchbuden auf den Schreibtisch und beginnt erstmals einen Roman des verbitterten Realismus zu schreiben.
Sprachlügen – Unworte und Neusprech von „Atomruine“ bis „zeitnah“
„Politiker lügen“, sagt dieses Buch und zeigt wie sie das mit Worthülsen und Sprachlügen verschleiern. Dem Buch hätte es gut getan, etwas mehr im Unklaren zu lassen.
Sind wir wirklich alle Opfer?
Utl. Das Wiener Autorenduo Dussini und Edlinger vermisst in seinem Buch „in Anführungszeichen „ Anspruch und Wirklichkeit des Kampagneninstruments Political Correctness.
Vea "Sven Regener" Kaiser
Vea Kaiser macht den Regener und damit ihrem Ärger über diverse Ebookpiraten und – wie sie schreibt – deren Versklavung von Autoren Luft. Hat damit auch der Literaturbetrieb seine Urheberrrechtsdebatte?
Monster
Es ist eine verwirrende und abartige Welt, in die Benjamin Maack in seinem Kurz- und Kürzestgeschichtenband „Monster“ einführt.
Polarrot
Dass Werbeprofis aus der Schweiz gute Romane schreiben können, wissen wir seit Martin Suter. Patrick Tschan bestätigt das nun mit seinem zweiten Roman Polarrot.
Würdevolle Wichser
Für "Pulp Head", seine Geschichten über die amerikanische Alltagskultur, wird John Jeremiah Sullivan in seiner Heimat gefeiert. Zu Recht. Seine essayistischen Reportagen sind äußerst amüsant, klug und Pulp-/ Non-/ Fiction im besten Sinn.
Angst essen Seele auf?
Das Einzige, was wir zu fürchten haben, ist die Furcht selbst. Diese klugen Worte von Franklin D. Rossevelt sind kompletter Irrsinn, haben wir festgestellt. Bester Beweis: unser Alphabet der Angst.
Welt-Wunder gibt es immer wieder
Gigantisch. Riesig. Exzeptionell. Die weltweit größte Skulptur kreiert von Christo und Jeanne-Claude soll in Abu Dhabi stehen.
Vom Fahren träumen
Ja, die Zeichnungen sehen aus, als könnten sie von einem sechsjährigen Kind stammen. Dirk Stermann hat es aber ganz gut getroffen, wenn er sagt: “Ich finde, dass Jürgen Marschal sehr hässlich zeichnet. Und sehr lustig."
Get your freak on
Nachdem nun fast jeder Superheld seinen eigenen Blockbuster hat, müsste allgemein klar sein, dass Comic Bücher kein Kinderkram sind. Die Vienna Comix ist Anlaufstelle für Kenner und Sammler der bunten Streifen und viel mehr.