»Am falschen Ort« ist ein grafisches Experiment, bei dem es Brecht Evens meisterlich gelingt, eine Graphic Novel in Aquarelltechnik umzusetzen – in einer fantastisch lebendigen, stimmungsvollen und detailreichen Form, in der die Nuancen sozialer Situationen ebenso eingefangen werden wie die dichten Atmosphären der Schauplätze.
Kategorie: Literatur & Buch
A Single Match
So wie Musik eine als »universell« beschreibbare Ebene enthalten kann, so gilt das auch für Poesie.
Koko Be Good
Tu Gutes
Viele fragen sich, was der Sinn ihres Lebens sein mag. Jen Wang lässt ihre Protagonisten in "Koko Be Good" diesen im Großen und Kleinen suchen. Eine scharfsinnig-unterhaltsame Beobachtung menschlichster Zustände.
Complete Works 1968-2010
Fliegende Linien
Mehr als fünf Kilogramm wiegt der umfassende Ziegel mit allen bisherigen Projekten der vielleicht einzigen österreichischen Architekturstars Coop Himmelb(l)au.
Reid Fleming, World’s Toughest Milkman Volume 1
Kunst hat einige berühmte Speerspitzen, aber viele geheime Helden.
Kinos in Wien – Vom Alltag und Überleben der kleineren Filmtheater
Es gibt eine Radiowerbung, in der eine Person die andere fragt, ob sie lieber ins Kino oder ins Multiplex gehe.
Celik & Pelzer
Der Krimi dieses neuen Autorenpaares kommt schnell auf Touren, ist auf den ersten Seiten wirklich packend, liefert kantige Personenbeschreibungen und scannt sein Umfeld ziemlich gut ab.
Was kostet die Welt
Nagel (Thorsten Nagelschmidt), ehemaliger Sänger der Punkrock-Band Muff Potter, debütierte 2007 mit seinem lesenswerten, vermutlich halbfiktiven Tourtagebuch als Sänger einer fiktiven Band.
An dem Tag, als ich meine Friseuse küsste, sind viele Vögel gestorben
Mit seinem Debütroman landete der Kärntner Josef Kleindienst (2010 Bachmann-Preis-Teilnehmer) gleich einmal auf der Shortlist für den kuriosesten Buchtitel 2010.
Beste Beziehungen
Hau hin
Gnadenlos hackt Gustav Ernst mit seinen Figuren in Konflikt-Sketches zwischen Splatter-Trash und Wahnsinn herum. Der Autor und Kolik-Herausgeber gibt sich in seinem neuen Roman »Beste Beziehungen« gewohnt kraftmeierisch, angriffslustig und grauslich körperlich. Die expliziten Monologe stoßen dabei an die Grenze des rhetorisch Erträglichen.
Kakerlake
Halb Mensch, halb Kakerlake: So fantasiert sich der stets lügende, namenlose Ich-Erzähler, wenn er nicht gerade stiehlt, bei seiner ihn sexuell anziehenden aber widerwillig besuchten Therapeutin einbricht, mit der Exil-Iranerin Schohreh vögelt oder Drogen konsumiert.
Mein Name ist Legion
In seinem 19. Roman widmet sich der portugiesische Ausnahmeromancier einem Elendsviertel am Rande Lissabons, in der afrikanische Kolonienzuwanderer, vom weißen Subproletariat verachtet, in Armut und Kriminalität leben.
Prekär wie du und ich
Die Wiener Organisationstheoretikerin Bernadette Loacker analysiert mit ihrem wissenschaftlichen Text sehr ausführlich und auf hohem Niveau die Realität von Arbeit und Organisation im postfordistischen Arbeitsparadigma. Es können sich wohl viele in dieser Analyse der postmodernen Arbeiterschaft wiederentdecken.
Der kommende Aufstand
Dieses nach der Sabotage an einer Bahnstrecke beschlagnahmte Manifest eines anonymen Kollektivs diente der französischen Regierung als Beweisstück zur Inhaftierung von neun Menschen unter Terrorverdacht.
Phänomen Facebook
Jakob Steinschaden, Ende Zwanzig und IT-Journalist beim Kurier, hat einen übersichtlichen Einstieg ins Facebook-Universum in Buchform geschrieben.
Wer bin ich, wenn ich online bin … und was macht mein Gehirn solange? Wie das Internet unser Denken verändert
Wir lagern unser Gedächtnis ins Internet aus und werden dadurch nur mehr zu einem verarbeitenden Nervenbündel.
Gespenst
Dieser frühe anarchische Schelmenstreich des argentinischen Vielschreibers kontrastiert die Pedanterie reicher Wohnungseigentümer in Buenos Aires mit dem Laissez-faire eines chilenischen Nachtwächters, der seine Weinflaschen im Thorax von Gespenstern kühlt.
Deutschboden
Die Zeit als /Tempo/-Journalist dürfte für Moritz von Uslar sehr nachhaltig gewesen sein.
Heinz Strunk in Afrika
Saufen, Daddeln und Dahinsiechen
Hauptsache, der Heinzer hat wieder mal geil abgeliefert.
Zone
Dieser grandiose, knapp 600-seitige Roman des 38-jährigen Franzosen ist nichts weniger als das Pandämonium unserer Aggressionen, eine Geschichte der Gewalt im 20. Jahrhundert.